Christbaum-Betrieb produziert Schnittgrün für Friedhöfe

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Betriebsinhaber Uwe Klug begutachtet seine Schnittgrün-Bäume. Foto: Liebgard Jennerich

Auf eine über 40-jährige Firmengeschichte blickt der Familienbetrieb Christbaum Klug in Mittelsinn im Spessart inzwischen zurück. Ein wichtiges Standbein ist die Vermarktung von Schnittgrün. 80 bis 90 Prozent des Schnittgrüns für die Würzburger Friedhöfe kommen allein aus dem Betrieb Klug, betont der Betriebsinhaber nicht ohne Stolz.

Sieben örtliche Friedhofsgärtner umfasst dieser spezielle Kundenstamm für ein besonderes Produkt: Sträußchen zu je 20 bis 30 Gramm werden in erheblichen Mengen zu Allerheiligen geliefert. Sie bestehen aus kleinen Zweigen, deren Äste von Hand gleich bei der Ernte mit Draht umwickelt werden, damit man sie zur Abgrenzung und zum Gestalten attraktiver, abwechslungsreicher Grababdeckungen zu diesem in katholisch geprägten Ländern wichtigen Datum nutzen kann.

Christbaum Klug kultiviert Schnittgrün auf 25 Hektar Fläche

Die „Schnittgrün-Bäume“ von Christbaum Klug stehen in Mischkultur auf 25 Hektar Fläche, ihre erfolgreiche Kulturführung braucht nach Aussage von Betriebsinhaber Uwe Klug viel Erfahrung. Das Sortiment umfasst Nordmanntanne (versuchsweise in Dauerkultur), Nobilis, Bergkiefer, Weymouthskiefer, Küstentanne, Douglasie, Rotfichte und für die begehrten Farbtupfer Thuja in Gelb, Blau und Grün, die zusammen mit Bergkiefern allein vier bis fünf Hektar der Fläche einnehmen.

Bergkiefern (Pinus mugho montana) sind in verschiedenen Herkünften vorhanden, deren unterschiedlich lange Nadeln eine weitere Diversifizierung im Schnittgrün-Sortiment bedeuten. Die Ertragsphase beginnt erst nach sechs Jahren Standzeit, kann dann aber über 17/18 Jahre andauern.

Scheinzypresse unverzichtbar fürs Schnittgrün-Sortiment

Unverzichtbar für das Sortiment ist auch die Scheinzypresse Chamaecyparis pisifera ‘Plumosa Aurea’, die ihre schöne gelbe Farbe bei ausreichend Niederschlägen entwickelt, während sie gegen Ende des Winters eher grün gefärbt ist. Die schon älteren Thuja hingegen mussten geköpft werden, weil sie sonst für die Schnittgrünernte zu groß geworden wären. 20 bis 30 Jahre stehen Thuja in der Ertragsphase.

Vollkommen gesunde, großblättrige Buchsbäume (Buxus sempervirens ‘Rotundifolia’) als ergänzendes Schnittgrün stehen unter aufgeasteten Nordmanntannen in einem ausgelichteten Bestand an anderen Standorten, denn 40 Hektar Wald gehören ebenfalls zum Betrieb. Zudem produziert der größte Weihnachtsbaum-Anbauer in Mittelsinn auf 80 Hektar Christbäume. 120 Hektar insgesamt sind Eigenland.

Weihnachtsbaum-Verkauf, Schnittgrün-Vermarktung und Kranzbinderei als betriebliche Standbeine

Jährlich werden rund 80.000 Christbäume verkauft, der Hauptteil an den Großhandel, ein geringerer auch im Einzelhandel. Außerdem vermarktet die Familie Klug gut 200 Tonnen Schnittgrün pro Jahr. Drittes Standbein ist die Kranzbinderei. Sie entstand etwas aus der Not heraus, weil irgendwann der Lieferant ausfiel und Uwe Klug sich eine eigene Kranzwickelmaschine zulegen musste, um seine Kunden weiter bedienen zu können. 

Vermarktet werden sowohl die nackten Strohrömer als Unterlage in vier verschiedenen Größen als auch auf den Römern fertig von Hand gewickelte Advents- und Trauerkränze, die dann in Floristikbetrieben floral veredelt werden.

Der komplette Beitrag über Christbaum Klug ist in der Verlagsbeilage TASPO Weihnachtsbaum enthalten, die zusammen mit der TASPO 26/2017 am 30. Juni erschienen ist.

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