Lage des deutschen Gartenbaus neu ausloten
Der Gartenbau befindet sich derzeit in einem Transformationsprozess. Das sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in seiner Videobotschaft zu Beginn des zweitägigen Zukunftskongresses Gartenbau. Ziel sei, so der Grünen-Politiker, dass „alle gut zurechtkommen und alles bezahlen können“. Und so kamen die einzelnen Bereiche der Grünen Branche am 18. und 19. Oktober in Berlins Mitte zusammen, um die Lage des deutschen Gartenbaus in der aktuellen wirtschaftlichen Krisensituation mit enormen Preissteigerungen, Energiediskussionen und Lieferengpässen darzustellen und neu auszuloten. Die Teilnehmer kamen aus der Wirtschaft, der Politik und der Wissenschaft: Gartenbau-Unternehmer, Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums und der Gartenbau-Verbände sowie Forscher kamen in die Bundeshauptstadt, um ihre Situation klar zu machen und über das was kommt, zu sprechen.
Notlage als Chance?
Die zweitägige Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kurzfristig ins Leben gerufen. Ursprünglich sollte der dritte Zukunftskongress Gartenbau erst im kommenden Jahr wieder stattfinden und damit zehn Jahre nach seiner zweiten Auflage 2013. Seit dem Frühjahr 2022 haben sich die Rahmenbedingung für die Grüne Branche jedoch geändert. Die Krise setzt den Betrieben zu – dem einen mehr, dem anderen weniger. Der eine findet selbst seinen Weg, damit umzugehen, sieht die Notlage gar als Chance. Der andere benötigt und fordert Unterstützung, insbesondere von der Regierung. Und genau diese ist es, die mit der Veranstaltung aktuelle Brancheninfos sammelte – für eine neue, praxisrelevante Orientierung, wie es heißt.
Gemeinschaftliche Diskussion und Austausch in Fachforen
Neben einzelnen Vorträgen, die unter anderem eine Bilanz der bisherigen Entwicklungen enthielten, und gemeinschaftlichen Austauschrunden, fanden drei Diskussionsforen in den Bereichen „Blumen und Pflanzen“, „Gärtnerischer Einzelhandel“ und „Obst und Gemüse“ statt. In den einzelnen Fachgruppen wurden die aktuellen Herausforderungen aufgezählt und Lösungsansätze diskutiert. Auch war die Vorstellung von Vorzeigeprojekten Teil des Kongresses. Sie sollen Mut machen in diesen Krisenzeiten und Ideengeber zugleich sein.
► Mehr zum Zukunftskongress Gartenbau lesen Sie in TASPO 43/2022 und in TASPO 44/2022.