500.000 Liter Schwimmbadwasser für Würzburger Grünflächen
Die anhaltende Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen hat auch den Bäumen und Sträuchern in Würzburgs städtischen Grünflächen zu schaffen gemacht, berichtet die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV). Nachdem das von ihr betriebene Schwimmbad Sandermare im August aus Energiespargründen schließen musste, beschloss die WVV deshalb, das Wasser nicht einfach abzulassen, sondern es in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Gartenamt sinnvoll zum Gießen im Stadtgebiet zu verwenden.
Am 22. August wurden der WVV zufolge die ersten Tankwagen mit dem Schwimmbadwasser befüllt, nachdem das darin enthaltene Chlor zuvor durch eine Kohlefilterung entfernt worden war. Ungefähr 500.000 Liter Wasser konnten so zum Gießen des städtischen Grüns genutzt werden, erklärt die WVV. Ebenso werde ein Teil des Beckenwassers aus dem Würzburger Freizeitbad Nautiland für die Bewässerung des Außenbereichs verwendet, anstatt wie normalerweise üblich nach der Nutzung ins Abwasser geleitet zu werden.
Auch Nürnberg gießt Grünflächen mit Wasser aus dem Hallenbad
Einen ähnlich kreativen Weg zur Bewässerung des städtischen Grüns ist auch Nürnberg gegangen, wie unter anderem der Bayerische Rundfunk (BR) im August berichtete. Denn auch in Bayerns zweitgrößter Stadt mussten demnach in diesem Sommer die drei städtischen Hallenbäder aufgrund der Energiekrise und daraus resultierender Sparmaßnahmen geschlossen werden. Das nicht mehr benötigte Schwimmbadwasser wurde daraufhin – wie in Würzburg – von Tankwagen abgepumpt und zum Gießen der Stadtbäume genutzt, statt es einfach abzulassen. Insgesamt eine Million Liter Wasser konnte dem BR-Bericht zufolge so zur Bewässerung der Nürnberger Stadtbäume eingesetzt werden. Und weil die Bäder bereits einige Wochen zuvor den Betrieb eingestellt hatten, habe sich das im Wasser enthaltene Chlor ganz von alleine abgebaut.
Großzügige Wasserspende für Münsters durstige Bäume
Der guten Zusammenarbeit des städtischen Sportamts und des Amts für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit ist es zu verdanken, dass Münsters Bäume in diesem Sommer mit hunderttausenden Litern Wasser versorgt werden konnten. Wie die Stadt Münster bereits Ende Juni mitteilte, war hier der Sommerputz in den städtischen Hallenbädern Auslöser für die Bewässerungsaktion. Demnach wurde vor zwei Jahren zum ersten Mal Wasser aus dem Hallenbad Ost auf Grünstreifen und Baumscheiben ausgebracht, und auch in diesem Sommer entschied sich die Stadt Münster dafür, das Schwimmbadwasser mit Schläuchen aus den Becken in bis zu 10.000 Liter speichernde Fässer zu pumpen, die dann direkt zu den Zielbäumen gebracht wurden.
„Natürlich können wir nur einen Bruchteil unserer Baumbestände damit gießen, dort hilft die großzügige Wasserspende dann aber umso mehr“, so Andreas Lambert von der Fachstelle Stadtbäume. Da die Chlorung in den Schwimmbädern jeweils bereits Tage zuvor abgestellt worden sei, habe das filtrierte Wasser im Anschluss ohne Bedenken zum Gießen genutzt werden können.