Im digitalen Wandel auf sich aufmerksam machen
Smartphone, Smartwatch und Smart Home: „Wir digitalisieren alles, was uns unter die Finger kommt“, sagt Kristina Kobilke, Online-Beraterin und Trainerin aus Hamburg. Im digitalen Wandel sieht sie große Chancen für die Betriebe, auf sich aufmerksam zu machen, mit dem Kunden über zusätzliche Kanäle in Kontakt zu treten und sie vom Kauf vor Ort zu überzeugen.
Nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gehen Internetnutzer in mehr als der Hälfte ihrer gesamten Online-Zeit über das Smartphone ins Netz. Die mobilen Endgeräte werden derzeit von rund 63 Millionen Deutschen genutzt, wie der Digitalverband Bitkom ermittelt hat. Dabei gehe es nicht darum, dass sich zukünftig alles im Internet abspielt, beispielsweise nur noch einen Online-Shop zu betreiben und den stationären Handel aufzugeben.
Via Smartphone Interessierte ins eigene Geschäft holen
Vielmehr rät Kobilke dazu, die neuen Kommunikationsmittel als weitere Kontaktpunkte zum Kunden zu nutzen. Gerade das Smartphone sei eine äußerst positive Möglichkeit, Interessierte in das eigene Geschäft zu holen: 70 Prozent der potenziellen Käufer informieren sich zwar zuerst im Internet über Produkte, gleichzeitig suchen 55 Prozent von ihnen auch nach einem regionalen Anbieter, so eine aktuelle Studie der Internet-Vergleichsplattform Käuferportal.
Verbraucher setzen zudem zunehmend auf regionale Waren. Sie empfinden diese von höherer Qualität und wertvoller. Dafür nehmen sie auch den Anfahrtsweg zur Baumschule in Kauf. „Das Netz bereitet diese Kaufentscheidung vor.“
Verbraucherverhalten: online informieren, im Laden kaufen
Dass Verbraucher sich online informieren und dann im Laden nebenan kaufen, das erlebt auch Christian Nielsen von der Baumschule Nielsen in Soltau regelmäßig. Gemeinsam mit seiner Mutter leitet er den 7,5 Hektar großen Betrieb bereits in vierter Generation. „Kunden kommen häufig mit einem Ausdruck oder einer Info auf dem Smartphone zu uns.“
Das verärgert ihn jedoch nicht – ganz im Gegenteil: „Das freut mich, denn das zeigt, dass wir als Experten gefragt sind. Gerade die individuelle fachliche Beratung bekommen sie im Internet nicht.“