Urnenbestattungen am Weinberg seit Juli möglich
Mit dem Angebot der pflegefreien Wahlgräber in einem Weinberg will die Stadt Dortmund ihr Bestattungsangebot weiter ausbauen. „Seit Juli sind Urnenbestattungen am Weinberg in Holzen möglich“, erklärt Uli Heynen, Betriebsleiter Technik beim Eigenbetrieb Friedhöfe Dortmund, zu dem alle städtischen Dortmunder Friedhöfe gehören. „Unser Friedhof Holzen befindet sich in der Nähe der südlichen Stadtgrenze zu Schwerte. Das Gelände ist durch eine leichte Hanglage gekennzeichnet. Ein bereits seit längerem nicht mehr genutztes, terrassenartig angelegtes Grabfeld brachte meinen Kollegen Wolfgang Närdemann, Ausbildungsleiter der Friedhöfe, auf die Idee, Weinreben als prägendes Gestaltungselement für die Neuanlage von Urnenwahlgräbern zu nutzen“, erzählt Heynen.
Besondere landschaftsgärtnerische Gestaltung des neuen Grabfelds
Angeregt wurde diese Überlegung durch die in den vergangenen Jahren entstandenen Weinberge am Phoenix-See und im Umweltkulturpark Barop. „Diese Weinberge werden durch die Winzerin Tina Krachten betreut“, zeigt Heynen auf. „So äußerten wir den Wunsch, die Winzerin auch auf dem Friedhof Holzen mit ihrem Fachwissen in die Planung einzubinden. Sie hat auch als Wein-Rebe die Rotweinsorte ‘Cabertin’ empfohlen – eine Kreuzung aus ‘Cabernet Sauvignon’ und Resistenzpartnern – der eine sehr gute Frosthärte und Pilztoleranz bescheinigt wird.“
Aus der Idee und Planung wurde zudem ein Ausbildungsprojekt für angehende Gärtner und Gärtnerinnen der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau bei den Friedhöfen Dortmund. Heynen zeigt sich sehr zufrieden: „Mit diesem neuen Grabfeld, auf dem wir 36 pflegefreie Urnenwahlgrabstätten – zwei Urnen je Grabstelle – anbieten können, haben wir eine besondere landschaftsgärtnerische Gestaltung umgesetzt. Mit seinem terrassenförmigen Aufbau, gestützt durch Trockenmauern aus Ruhrsandstein, fügt sich das Grabfeld harmonisch in das Relief des Friedhofsgeländes ein.“
Erste Weinlese in drei Jahren
Die erste Weinlese kann in drei Jahren erfolgen. Der Ertrag aus den 150 gepflanzten Reben wird auf rund 100 Liter geschätzt. „Vorausgesetzt, dass sich traubenliebende Menschen und Tiere vor der Lese zurückhalten. Die Qualität des Leseguts wird dann die weitere Verwendung bestimmen“, sagt Heynen. Denkbar ist die Verarbeitung zu Gelee, Traubensaft oder gar Rotwein.