API sorgt für Diskussionen
Für viel Diskussionsstoff sorgte in der Vergangenheit das vom Bundesumweltministerium (BMU) initiierte Aktionsprogramm Insektenschutz (API). In regelmäßigen Abständen tauschen sich Vertreter von Politik, Verbänden, Ländern und Kommunen, sowie der Wissenschaft beim Runden Tisch Insektenschutz aus. Zum dritten Mal trafen sich diese Vertreter mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sowie Forschungs-Staatssekretär Christian Luft in virtuellem Rahmen, um über den aktuellen Umsetzungsstand der Maßnahmen des API zu diskutieren. Im Fokus standen dabei die wichtigsten Bausteine des API, wie Lichtverschmutzung und Biotopschutz und die Änderungen im Pflanzenschutzmittelrecht, die den Einsatz von umweltschädlichen Pestiziden wie Glyphosat einschränkt.
Inhalte des Runden Tischs
Des Weiteren diskutierten die Teilnehmer:innen des Runden Tisches drei Modellprojekte zur Verbesserung des Insektenschutzes in der Agrarlandschaft, an Gewässern und im Siedlungsbereich. Diese seien stellvertretend für eine Vielzahl bereits gestarteter konkreter Insektenschutz-Projekte vorgestellt worden. Zudem wurde auch die gezielte Verbesserung der Finanzierung für Insektenschutz-Maßnahmen thematisiert. Zusammen mit den Landesmitteln stehen jährlich über 100 Millionen Euro über den Sonderrahmenplan GAP für den Insektenschutz zur Verfügung. Zusätzlich steht das „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ mit etwa 60 Millionen Euro innerhalb der nächsten sechs bis acht Jahren zur Verfügung. Zahlreiche weitere Insektenschutzprojekte stehen demnach auch bereits in den Startlöchern. Verbände, Hochschulen und diverse andere Akteure wurden aufgerufen, ihre Ideen zum Schutz von Insekten einzureichen. Diese Ideen reichen von digitalen Bildungsangeboten über Artenschutzprojekte, Citizen-Science-Ansätzen bis hin zu landwirtschaftlichen Projekten.
„Insektenschutz eine der wichtigsten Aufgaben“
„Auch wenn die Pandemie derzeit unser Leben bestimmt – der Insektenschutz bleibt eine unserer wichtigsten und drängendsten Aufgaben. Denn der Zustand der Insekten wird unser künftiges Leben bestimmen: Eine Welt ohne Insekten hätte drastische ökologische und ökonomische Folgen. Wir haben bereits viel erreicht – allerdings liegt auch noch viel Arbeit vor uns, um das Insektensterben zu stoppen. Deshalb muss das Aktionsprogramm weiterhin konsequent umgesetzt werden. Um wirksame Maßnahmen für den Insektenschutz voranzubringen, bleiben wir im Dialog mit allen wichtigen Akteuren“, erklärt Schulze.