Düsseldorfer Südpark: Strahlkraft blieb auch nach der BUGA

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner (l.) und Hajo Hinrichs (r.), BdB-Präsident und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der DBG, übergaben den Ehrenpreis für nachhaltige Parkbewirtschaftung an Doris Törkel und Jochen Kral von der Stadt Düsseldorf. Vor ihnen die Stele als sichtbares Zeichen der Anerkennung und hinter ihnen der anlässlich der Preisverleihung im Südpark gepflanzte Amberbaum. Foto: DBG

Der 1987 zur BUGA Düsseldorf entstandene Südpark ist dank eines umfassenden Pflegekonzepts auch nach über 35 Jahren attraktiv und zukunftsfähig. Dafür wurde die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt jetzt mit dem Ehrenpreis der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) für nachhaltige Parkbewirtschaftung ausgezeichnet.

Städtebauliches Projekt mit langfristigem Effekt

Während eine Bundesgartenschau (BUGA) oder Internationale Gartenbauausstellung (IGA) in der öffentlichen Wahrnehmung meist mit der rund halbjährigen Veranstaltung als solcher gleichgesetzt wird, geht es dabei laut DBG tatsächlich um ein städtebauliches Projekt mit langfristigem Effekt und um grüne Infrastrukturen, die von den folgenden Generationen genutzt werden können. Entsprechend legt die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft schon bei der Vergabe einer BUGA oder IGA viel Wert auf Nachhaltigkeit – die im Zuge der Veranstaltungen entstandenen Parks und Grünflächen sollen demnach gut erhalten und gepflegt werden.

Ein gelungenes Beispiel dafür sei der Düsseldorfer Südpark, der 1987 zur Bundesgartenschau entstanden ist und dessen Strukturen und gestalterischen Inhalte dem Beigeordneten des Verwaltungsvorstands der Stadt Düsseldorf, Jochen Kral, zufolge bis heute bewahrt geblieben sind. „Bei Besucherinnen und Besuchern hat der Südpark auch nach mehr als 35 Jahren nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Das liegt zum einen an den zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, die das Gelände bietet, aber auch an der fachgerechten Pflege und fortlaufenden Investitionen“ so Kral.

70 Hektar große Parkanlage fest im Stadtbild verankert

Die mit einer Gesamtfläche von 70 Hektar größte Parkanlage der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt wurde von den Landschaftsarchitekten Gerd Aufmkolk, Gudrun Birkigt, Wolfgang Müller und Horst Wagenfeld umgesetzt und besteht aus drei Teilen – dem historischen Volksgarten, der bereits Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist und der DBG zufolge nahtlos dem Bundesgartenschau-Gelände angegliedert wurde, dem Areal „In den Gärten“ und dem Gebiet „Vor dem Deich“. Großflächige Spiel- und Liegewiesen sind im Südpark genauso zu finden wie ein großes Kletterraumnetz und ein Heckenlabyrinth, darüber hinaus veranschaulichen der Biogarten der Volkshochschule Düsseldorf und ein im Gelände integrierter ehemaliger Bauernhof das Thema Nutzgarten.

Unter anderem dank seiner guten Verzahnung mit den angrenzenden Stadtvierteln ist der Südpark laut DBG nach wie vor sehr gut besucht. „Er ist fest im Stadtbild verankert und hat Strahlkraft über Düsseldorf hinaus“, sagt dazu Doris Törkel, Leiterin des Düsseldorfer Garten-, Friedhofs- und Forstamts. Außerdem sorgen kontinuierliche Instandsetzungen und Erneuerungen in den vergangenen 15 Jahren sowie ein umfassendes Pflegekonzept dafür, dass die Parkanlage auch über 35 Jahre nach der Bundesgartenschau attraktiv ist und zukunftsfähig gemacht wird.

Kontinuierliche Pflege und Instandsetzungen

Die kontinuierliche Pflege des Geländes übernehmen die Stadt selbst, die sich um die Instandhaltung des historischen Volksgartens kümmert, sowie Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen von der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA), die seit 1988 die Parkteile „Vor dem Deich“ und „In den Gärten“ pflegen. Die Einrichtungen der WfaA im Südpark um den ehemaligen Bauernhof – Café, Minigolfplatz, der Bauern- und Kräutergarten sowie der Hofladen – tragen laut DBG wesentlich zur Beliebtheit des Südparks bei. „Für das Team Südpark ist der Pflegeauftrag mehr als ein Auftrag. Er ist für uns eine Herzensangelegenheit“, so Katja Lother, Leiterin Gartenbau der WfaA.

Darüber hinaus hat die Stadt Düsseldorf in den vergangenen Jahren im Südpark stetig Instandsetzungen und Erneuerungen umgesetzt, berichtet die DBG. So wurde unter anderem 2007 der ehemalige Rosengarten in der Gartenachse in einen Dahliengarten umgewandelt, der seitdem ein Publikumsmagnet sei. 25 Jahre nach der BUGA wurde zudem der Steingarten rundum erneuert, und die beim Orkan „Ela“ im Jahr 2014 beschädigten Bereiche – unter anderem gingen dabei im Südpark rund 100 Bäume verloren – wurden 2015/2016 mit Hilfe von Spenden wiederbepflanzt. Vollständig erneuert wurde 2018/2019 außerdem der Wasserspielplatz im Volksgarten und der Kinderspielplatz „Vor dem Deich“ 2021 nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnet. Für die kommenden Jahre sind der DBG zufolge Erneuerungen von Wegen und Pflasterdecken geplant, ebenso Sanierungsarbeiten an Mauern und Pergolen. Auch sollen klimaangepasste Baum- und Strauchpflanzungen im Südpark ergänzt werden.

Düsseldorf erhält als siebte Stadt den DBG-Ehrenpreis

All das veranlasste die Juroren der DBG dazu, der Stadt Düsseldorf für den Südpark den Ehrenpreis für nachhaltige Parkbewirtschaftung zu verleihen. Für die Auszeichnung können sich Kommunen, die eine BUGA oder IGA ausgerichtet haben, seit 2007 bewerben. Düsseldorf ist laut DBG die siebte Stadt, die die Auszeichnung erhält – nach der Stadt Köln für den Rheinpark (2007), der Stadt Essen für den Grugapark (2010), der Stadt Berlin für den Britzer Garten (2012), der Stadt Potsdam für den Volkspark (2014), der Stadt Gelsenkirchen für den Nordsternpark (2016) und der Hansestadt Hamburg für den Wilhelmsburger Inselpark (2018).

„Mit unserem Ehrenpreis zeichnen wir Städte aus, die ihre zur Bundesgartenschau geschaffenen Anlagen besonders nachhaltig bewirtschaften. Für uns war immer schon entscheidend, dass eine Gartenschau die Lebensqualität in einer Stadt langfristig verbessert. Der Südpark, entstanden zur BUGA Düsseldorf 1987, ist ein hervorragendes Beispiel für eine Grünanlage, die auch nach 35 Jahren noch eine ungebrochen hohe Anziehungskraft hat“, so DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner. Als sichtbares Zeichen der Auszeichnung pflanzte Sandner gemeinsam mit Hajo Hinrichs, BdB-Präsident und Vorsitzender der DBG-Gesellschafterversammlung, Jochen Kral und Doris Törkel als Vertreter der Stadt Düsseldorf sowie WfaA-Geschäftsführer Thomas Schilder und Katja Lother, Leiterin Gartenbau der WfaA, einen Amberbaum (Liquidambar styraciflua) im Park und enthüllten eine Stele.

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