Ein gutes Team: Aeroponische Anbaufarmen und grüne Energie

Veröffentlichungsdatum: , Franziska Wienecke

 Darstellung eines aeroponischen Containers

Hier ist keine Erde nötig: Die Abbildung zeigt das Prinzip von aeroponischen Anbaufarmen. Hier liegen oder hängen Pflanzen in der Luft, was für eine optimale Sauerstoffversorgung sorgt. Foto: Nadine Primeau / Unsplash

Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Kombination von aeroponischen Anbaufarmen und erneuerbaren Energien besonders umweltfreundlich ist.

Pflanzen aus aeroponischen Anbaufarmen benötigen keine Erde

Aeroponische Farmen sind eine innovative Methode der Landwirtschaft – sie ermöglichen den Anbau von Pflanzen auch in Gebieten, in denen es an Ressourcen und Ackerland mangelt. Sie eignen sich also besonders für einen effizienten und schnellen Anbau von Nutzpflanzen auf kleinem Raum. In aeroponischen Containerfarmen ist keine Erde nötig, stattdessen hängen oder liegen die Pflanzen in der Luft, was eine optimale Sauerstoffversorgung zur Folge hat – daher nennen Experten solche Systeme oft auch schlicht Luftkultur. Eine Aeroponik-Farm besteht hauptsächlich aus einem Behälter, einer Wasserpumpe und einer Rohrkonstruktion mit Sprühdüsen. Letztere umhüllen die Pflanzen regelmäßig mit einem nährstoffreichen Nebel. Der ständige Austausch von frischer Luft und zirkulierenden Nährstoffen wirkt sich positiv auf das Wurzelwachstum aus, das bei dieser Methode schneller voranschreitet als das Wachstum der oberirdischen Teile. Aeroponik wird deshalb hauptsächlich bei der Stecklingsbewurzelung verwendet.

Weniger Emissionen dank erneuerbarer Energie

Der Verzicht auf Erde und die Nährstoffversorgung über das Sprühsystem können das Pflanzenwachstum beschleunigen und den Wasserverbrauch senken, was im Optimalfall eine Ertragssteigerung nach sich zieht. Angesichts der sich häufenden Dürrephasen und dem wichtigen Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit könnte dieses innovative Pflanzsystem in Zukunft eine interessante Anbaualternative sein. Um aeroponische Farmen künftig besser zu verstehen und einsetzen zu können, haben britische Forscher diese Methode nun genauer untersucht. Die Kernfrage der Studie beschäftigte sich damit, wie umweltfreundlich diese Anbauart ist und wie viel sie womöglich dazu beitragen kann, die Lebensmittelproduktion künftig ökologischer zu gestalten. Dafür haben die Experten die Umweltauswirkungen von wind- oder solarbetriebenen aeroponischen Containerfarmen untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Solar- und Windenergie senken die Treibhausgasemissionen von Aeroponik-Containerfarmen um bis zu 80 Prozent. Die jeweilige Energiequelle ist also entscheidend für die meisten Umweltauswirkungen von aeroponischen Systemen. So wiesen die mit erneuerbaren Energien betriebenen Anlagen geringere Treibhausgasemissionen auf als Salate, die aus anderen europäischen Ländern nach Großbritannien importiert wurden. Der lokale Anbau in mit grüner Energie betriebenen Aeroponik-Containern verursacht demnach weniger Emissionen als der Import aus europäischen Ländern.

Aeroponik-Farmen nun besser erforscht

Jack Farmer ist Mitautor der Studie und Leiter eines Biotech-Unternehmens. Er kommentierte die Ergebnisse: „Dies ist eine der ersten Studien dieser Art. Sie bewertet die Umweltverträglichkeit der vertikalen Aeroponik-Farm unter realen Bedingungen. Wie bei jeder landwirtschaftlichen Technologieinnovation, sind auch Containerfarmen in ganz bestimmten Anwendungsfällen besonders umweltfreundlich – je nach Ort oder Pflanzenkultur. Diese Studie und ihre Schlussfolgerungen sind ein wichtiger erster Schritt, der es uns ermöglicht, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wo und wie eine aeroponische Containerfarm eingesetzt werden sollte, um positive Auswirkungen zu erzielen.“ Das könnte in Zukunft zu einer verbesserten Verfügbarkeit, mehr Stabilität und einem leichteren Zugang zu Lebensmitteln führen.

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