Versuchsanbau in Franken dauert acht Jahre
Acht Jahre habe der Versuchsanbau der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Franken gedauert, bis nun endlich das Ergebnis zu Tage gebracht wurde. Es wurden Brachflächen dazu genutzt, Trüffel anzubauen. Hierzu seien gerade die fränkischen Wälder gut geeignet, da ihre Böden sehr kalkreich sind. Hier fühle sich laut bayerischem Landwirtschaftsministerium der Trüffel besonders wohl und bilde sogenannte Mykorrhiza, eine Symbiose aus Pilz und Pflanze. In ihrer charakteristischen Knollenform wachsen die Trüffel schließlich unterirdisch heran. Da das Sammeln von Trüffeln in Deutschland untersagt ist, kommen die Edelpilze daher meist aus Italien, Kroatien oder Frankreich.
Trüffelanbau in Deutschland eine Nische
Der Anbau von Trüffeln ist in Deutschland demnach auch noch eine recht kleine Nische. Hierzulande werde Trüffel auf knapp 400 Hektar bundesweit angebaut. In den meisten Fällen stehen auf diesen Flächen zusätzlich Haselnuss, Buchen und Eichen, deren Wurzeln vor der Pflanzung mit Trüffelsporen beimpft wurden. Genau hier dürfen die Trüffel dann auch geerntet werden. Seit 2014 engagiert sich die LWG in Franken auf einigen Trüffelanbaufeldern mit verschiedenen Versuchen. So wurden hier die Auswirkungen von Mulchen, Bewässerung oder Düngung auf den Trüffelertrag getestet. Auch wurde das Vermarktungspotential von ausgelassenen Flächen zur Trüffelproduktion untersucht.
Fünf Knollen Trüffel geerntet
Auf den Versuchsflächen konnte nun nach acht Jahren ein erster Erfolg bei den Tests verzeichnet werden. Mit Hilfe von Trüffelhund „Elli“ wurde eine Trüffelknolle gefunden und geerntet werden. „Trüffel aus Bayern ist nicht so selten, wie man es manchmal vermutet. Aber dieser Fund ist eine wahre Sensation. Acht Jahre mussten alle Beteiligten warten, ob der Versuch, Brachflächen im Rahmen der Diversifizierung dazu zu nutzen, Kulturtrüffel anzubauen, erfolgreich sein wird. […] Fünf stattliche Exemplare des Burgundertrüffels wurden bisher gefunden“, sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. „Die spannendste Frage wird nun vermutlich sein, wie schmeckt der Franken-Trüffel eigentlich. Erste Rückmeldungen zu den aktuellen Funden sind mehr als positiv. Und vielleicht haben wir in einigen Jahren ja ein neues bayerisches Premiumprodukt“, so Kaniber.