Erwartet Europa erneut eine Dürre?

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Die Niederschläge waren in Europa bislang zu wenig. Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus hat daher bereits vor einer erneuten Dürre in Europa gewarnt. Foto: Luis Iranzo Navarro-Olivares/ Pixabay

Die vergangenen Sommer waren durch Extremwetterereignisse geprägt. Langen Trocken- und Hitzephasen folgten Starkregenereignisse, Sturm und Hagel. Dabei wurden erhebliche Schäden angerichtet, auch der Gartenbau war teilweise schwer davon betroffen. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat kürzlich vor einer erneuten Dürre in Europa gewarnt, die Gefahr sei demnach groß.

Niederschlagsmangel in Europa

2023 könnte der Sommer erneut sehr trocken und niederschlagsarm ausfallen, davor warnte Backhaus kürzlich, denn die Wasserstände haben sich aufgrund der vergangenen Dürreperioden noch längst nicht erholt. „Wir sehen erschreckende Niederschlagszahlen bei unseren europäischen Nachbarn. In der Alpenregion ist sehr viel weniger Schnee gefallen als üblich. Allein in den Italienischen Alpen gibt es ein Defizit von über 50 Prozent und in der Po Ebene über 60 Prozent“, betont Backhaus. „Die Schneeschmelze war immer eine wichtige Quelle zur Grundwasserneubildung. Und wir brauchen das Grundwasser. Es ist das wichtigste Lebensmittel, sowohl für uns, als auch für die Pflanzenwelt.“

Zu warmer Winter

Ähnlich sehe es auch in Frankreich aus, wo seit Wochen kaum Niederschlag verzeichnet worden sei. Stabile Hochdruckgebiete verdrängen demnach die feuchte Luft vom Atlantik und sorgen für Trockenphasen. Dieses Phänomen könne sich angesichts des Klimawandels durchaus verstetigen und bilde eine große Gefahr. Auch in Mecklenburg-Vorpommern fehlt es demnach an Niederschlag. „Der Winter war eindeutig zu warm. Allein der Dezember hatte einige Frosttage, aber viel zu wenig Schnee. Der November war 1 Grad und Januar und Februar jeweils 3 Grad Celsius wärmer als das langjährige Mittel. Januar und Februar waren zwar nasser als normal und haben die Pegelstände an unseren Fließgewässern ansteigen lassen. […] Dennoch sind die Pegel entfernt von dem, was für diese Jahreszeit normal ist. In den Seen fehlt noch einiges Wasser“, verdeutlicht der Landwirtschaftsminister den Ernst der Lage.

Mecklenburg-Vorpommern intensiviert Wasserschutz

Um das vorhandene Wasser zu schützen, hat das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern eine eigene Strategie entwickelt. Jede Bürgerin und jeder Bürger sei zudem aufgerufen, sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen. Zudem hat das Land ein Online-Pegelportal eingerichtet, auf dem man sich über die aktuellen Pegelstände informieren kann. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, das noch verfügbare Wasser zu schützen und in der Fläche zu halten. Dafür unternimmt das Land M-V eine Reihe von Maßnahmen, von denen einige schon seit Jahren in Umsetzung sind, andere werden intensiviert und noch weitere folgen“, so Backhaus. „In Zukunft sollen auch viel mehr Moore renaturiert oder nass genutzt werden. Dies dient neben dem Wasserrückhalt gleichzeitig dem Klimaschutz, da die derzeit überwiegend entwässerten Moore etwa 1/3 der CO2-Emissionen im Land ausmachen“, verdeutlicht der Minister. „Jeder Einzelne muss seinen Beitrag leisten. Die Verschwendung von Wasser ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können.“

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