EU-Kommission: Maßnahmen zum Schutz von Insekten

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Bestäuberinsekten sollen zukünftig noch besser geschützt und das Insektensterben bis 2030 aufgehalten werden. Foto: EU Kommission

Die Europäische Kommission hat in einem neuen Deal Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität formuliert. Ziel sei es, bis zum Jahr 2030 den Rückgang der Artenvielfalt aufzuhalten und umzukehren.

Ziele für 2030 formuliert

Wildlebende Bienen, Insekten und andere Bestäuber haben es nicht leicht in Europa, ihre Artenvielfalt ist auf dem Rückzug. Dagegen vorgehen will nun die EU-Kommission mittels einer neuen Initiative, die Ziele für 2030 herausgegeben hat und konkrete Maßnahmen zum Aufhalten des Biodiversitätsverlustes vorgibt. „Bestäuber, diese kleinen Insekten, werden die Zukunft der Natur und die langfristige Ernährungssicherheit bestimmen. Wir brauchen sofortige, gezielte Maßnahmen, um die Bestäuber zur retten, da sie für unsere Ökosysteme, Gesellschaften und Volkswirtschaften von unschätzbarem Wert sind“, betont EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius. „Wir wissen, dass die übermäßige Verwendung und Abhängigkeit von Pestiziden unsere Ernährungssicherheit, die Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe, die biologische Vielfalt und unsere Umwelt gefährden. Wir werden weiterhin intensiv daran arbeiten, den Einsatz von Pestiziden zu verringern und den Verlust von Bestäubern in Zukunft zu minimieren“, ergänzt Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei der EU.

Ergänzung zu kontroversen Vorschlägen zu Pflanzenschutzmitteln

Aktuell verschwinde jede dritte Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenart in der EU, so dass sich die Kommission hier in der Pflicht sehe, dagegen vorzugehen. Als Ziel wurde das Jahr 2030 herausgegeben. Bis dahin soll demnach das Artensterben aufgehalten und gar umgekehrt werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, sieht die überarbeitete EU-Initiative für Bestäuber konkrete Maßnahmen vor, die von den Mitgliedsstaaten umgesetzt werden sollen. Die Initiative ergänzt den kontrovers diskutierten Vorschlag der Kommission für ein Gesetz zur Wiederherstellung der Natur aus dem Juni 2022. Dieses sieht eine drastische Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel vor und verbietet diese in zahlreichen Gebieten komplett.

Inhalte der überarbeiteten EU-Initiative für Bestäuber

Den Zielen und Maßnahmen werden drei Prioritäten zugeordnet, am wichtigsten sei die Verbesserung der Erhaltung von Bestäubern und die Bekämpfung der Ursachen ihres Rückgangs. Die Maßnahmen, dies zu erreichen sind zum einen die Verbesserung der Erhaltung von Arten und Lebensräumen, die Wiederherstellung von Lebensräumen in Agrarlandschaften, die Minderung der Auswirkungen des Einsatzes von Pestiziden, die Verbesserung der Lebensräume von Bestäubern in städtischen Gebieten und die Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels, invasiver gebietsfremder Arten und anderer Bedrohungen. Zudem sollen Kenntnisse über den Biodiversitätsverlust verbessert werden und als drittes sieht die Initiative die Mobilisierung der Gesellschaft und die Förderung der strategischen Planung und der Zusammenarbeit vor. Die vollständige Liste der Maßnahmen kann unter diesem Link eingesehen werden.

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