Fairtrade-Blumen mit Rekordabsatz

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Auf Rosenfarmen in Kenia arbeiten zum größten Teil Frauen wie Agnes Chebii, die das Gender-Komitee der Farm Ravine Roses leitet. Foto: Christoph Köstlin

2,1 Milliarden Euro gaben Verbraucher im vergangenen Jahr insgesamt für Fairtrade-Produkte aus. Fair gehandelte Blumen, insbesondere Rosen erhielten 2021 einen besonderen Schub.

Wachstum von neun Prozent

2,1 Mrd. Euro gaben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland 2021 insgesamt für Fairtrade-Produkte aus, das gab Fairtrade Deutschland im 30. Jubiläumsjahr seines Bestehens bekannt. Damit stiegen die Ausgaben verglichen mit dem Vorjahr um neun Prozent. „Der Umsatzrekord ist ein starkes Zeichen in schwierigen Zeiten. 30 Jahre nach Gründung des Fairtrade-Siegels in Deutschland zeigt das: Der faire Handel ist krisenrobust und macht zugleich Menschen in den Anbauländern robuster gegen Krisen“, erklärte Fairtrade Deutschland Vorstandsvorsitzender Dieter Overath im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Demnach konnten allein durch Verkäufe von Fairtrade-Produkten auf dem deutschen Markt 40 Millionen Euro an Fairtrade-Prämien gezahlt werden. Diesen Aufschlag erhielten die Produzentenorganisationen zusätzlich zu den Erzeugerpreisen.

Größte Absatzsteigerung bei Blumen

Betrachtet man die einzelnen Segmente, wird deutlich, dass Fairtrade-Blumen einen enormen Schub erhalten haben. Mit 631 Millionen Stielen wurden 2021 rund ein Viertel mehr Fairtrade-Rosen verkauft als noch im Vorjahr. Damit erfuhren Rosen mit 25 Prozent Wachstum die größte Absatzsteigerung unter den fünf wichtigsten Fairtrade-Produkten. Begründet wird das starke Wachstum unter anderem durch eine hohe Nachfrage nach Schnittblumen in Corona-Zeiten und einem wachsenden Angebot an kleinstieligen Fairtrade-Moosrosen, vorrangig in Discountern. Bei Topfpflanzen zeigte sich ein nicht ganz so großes Wachstum, was mit 766.000 verkauften Fairtrade-Pflanzen aber immer noch eine Steigerung von 19 Prozent hinlegen konnte und damit ebenfalls über dem Durchschnitt lag.

Fairtrade-Netzwerk stellt Covid-19-Hilfsfonds zur Verfügung

Die Blumenfarmen, die vornehmlich in den ostafrikanischen Ländern Kenia, Äthiopien und Tansania ansässig sind, hatten ebenso mit signifikanten Kostensteigerungen vor allem in Produktion und Logistik zu kämpfen. Um langfristig in ihre Resilienz zu investieren, nutzten viele Farmen Gelder aus dem Covid-19-Hilfsfonds. Dieser wurde in Höhe von 15 Millionen Euro mit finanziellen Mitteln des globalen Fairtrade-Netzwerks sowie externer Geldgeber, wie Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bereitgestellt. Produzierende Unternehmen haben im Zuge dessen zum Beispiel Obst- und Gemüse-gärten für die Belegschaft angelegt oder Saatgut zur Selbstversorgung ausgegeben. Immer mehr Blumenfarmen investieren zudem in Solartechnologie und andere emissionsarme oder -freie Technologien.

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