Steatoda nobilis eng verwandt mit „Schwarzer Witwe“
Steatoda nobilis, so der wissenschaftliche Name der invasiven Achtbeiner, ist eng mit der gefürchteten „Schwarzen Witwe“ verwandt. Aber längst nicht so gefährlich: Während der Biss der hochgiftigen „Schwarzen Witwe“ für Menschen in Ausnahmefällen tödlich enden kann, ähnelt der der „Falschen Witwe“ eher einem Wespenstich – zwar schmerzhaft, aber letztlich ungefährlich.
Aufgrund des giftigen Sekrets können Bissverletzungen durch die Spinnen aber dennoch dramatisch aussehen – starke Schwellungen und heftige Rötungen inklusive. Deshalb raten Experten auch dringend davon ab, die Tiere anzufassen, wenn sie etwa im Gartencenter aus einem der Pflanzenkübel krabbeln. Besser sei es, sie mithilfe eines Gefäßes einzufangen und gegebenenfalls einen Experten hinzuzuziehen.
„Falsche Witwe“ fühlt sich in Gartencentern wohl
Dass sich die meist dunkelbraun bis schwarz gefärbte „Falsche Witwe“ ausgerechnet in Gartencentern so wohl fühlt – auch in Deutschland haben sich bereits mindestens zwei Populationen von Steatoda nobilis angesiedelt – erklären Fachleute Medienberichten zufolge mit dem dort vorherrschenden Klima, das dem in den natürlichen Verbreitungsgebieten der Spinnenart sehr ähnle.
Ursprünglich lebt die zur Familie der Kugelspinnen gehörende „Falsche Witwe“, die eine Körperlänge von sechs bis 13 Millimetern erreicht, auf der portugiesischen Insel Madeira sowie auf den Kanarischen Inseln. Von dort breitete sie sich zunächst in einigen Regionen Westeuropas und des Mittelmeerraums aus, bevor sie in jüngerer Vergangenheit auch Mitteleuropa, Kalifornien und Südamerika „besiedelte“.
Invasive Spinnenart reist in Kakteen- und Pflanzenerde um die Welt
Die „Einreise“ der invasiven Spinnenart erfolgte nach Ansicht deutscher und britischer Forscher hauptsächlich über den Pflanzenhandel, denn die „Falsche Witwe“ verstecke sich bevorzugt in der Pflanzenerde von Kakteen oder Grünpflanzen. So gelangten auch einige Exemplare in die Bundesrepublik, wo sich laut Medienberichten zwei Populationen in Kölner Gartencentern eingenistet haben.
Eine weitere Ausbreitung der „Falschen Witwe“ im Bundesgebiet halten Wissenschaftler eher für unwahrscheinlich.