Klöckner nennt Vorschläge der EU-Kommission „sehr ambitioniert“
Besonders die Überversorgung mit Nährstoffen, vor allem Stickstoff und Phosphor, stelle eine der größten Ursachen für Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung dar, so die EU-Kommission. Um dem entgegenzuwirken, möchte die Kommission zukünftig mit den Mitgliedstaaten an der Verbreitung von Präzisionsdüngetechniken und nachhaltiger Landwirtschaft arbeiten.
„Die Vorstellung der beiden Strategien fällt in eine Zeit, in der die europäische Ernährungssicherung eine große Rolle spielt. Die Vorschläge sind sehr ambitioniert. Aber ambitionierte Ziele können unsere Landwirte nur erreichen, wenn sie auch finanziell unterlegt werden. Und deshalb hätte ich mir ein genauso klares Bekenntnis zu einem gut ausgestatteten Agrarbudget gewünscht“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einem offiziellen Statement zu den Vorschlägen der EU-Kommission. Des Weiteren hob sie die Wichtigkeit des Einklangs von Theorie und Praxis sowie eine gleichmäßige Verteilung der Lasten hervor.
DBV-Präsident Rukwied: Generalangriff auf europäische Landwirtschaft
Kritischer äußerte sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied: „Wir wollen den Weg hin zu einer umweltfreundlichen Landwirtschaft weitergehen und weiterentwickeln. Aber dieser Vorschlag ist der falsche Weg. Er ist ein Generalangriff auf die gesamte europäische Landwirtschaft.“
BÖLW steht Farm-to-Fork-Strategie positiv gegenüber
Eine positive Meinung zu der vergangene Woche vorgestellten Farm-to-Fork-Strategie der EU vertritt Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bunds Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Mit der Farm-to-Fork-Strategie tut Europa das einzig Richtige: Land- und Lebensmittelwirtschaft und die Art, wie wir essen, enkeltauglich machen. Das erwarten die Europäer. Das stärkt hunderttausende Betriebe, die unser Essen umweltfreundlich herstellen. Das zahlt auf Klima- und Artenschutz ebenso ein, wie auf eine resiliente Wirtschaft und gesunde Menschen in einer gesunden Umwelt.“