Floristik: neuer Tarif West beschlossen

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Floristinnen und Floristen im Westen haben Grund zur Freude, ihre Entgelte werden nämlich steigen. Für den Bereich Ost steht eine Einigung noch aus. Foto: Amina Filkins/ Pexels

Der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) und die Arbeitnehmergewerkschaft IG Bau konnten sich auf einen neuen Entgelt-Tarif für die Floristik West einigen. Der neue Tarifvertrag ist zwei Jahre gültig und sieht eine Lohnerhöhung von 17,4 Prozent vor. Noch nicht abgeschlossen werden konnte ein Tarif für den Bereich Ost, hier liegen die Vorstellungen noch weit auseinander.

Neuer Tarifvertrag 24 Monate gültig

Bei der dritten Zusammenkunft erzielten die Verhandlungspartner der Tarifkommissionen des FDF und der IG Bau zumindest für den Tarif West (inklusive Berlin) eine Einigung im Tarifstreit. Als entscheidender Fixpunkt der Verhandlungen nennt der FDF den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro ab Oktober dieses Jahres. Man konnte sich auf einen neuen, für 24 Monate statt 12 Monate gültigen Tarifvertrag einigen, in dem die Entgeltgruppen A1 und A2 zusammengeführt werden. Die Lohngruppe A3 (Eckentgelt) für Floristinnen und Floristen liegt ab dem 1. Juli 2022 bei 2.250 Euro und ab dem 1. Juli 2023 bei 2.360 Euro. Wie die IG Bau betont, sei man „sehr zufrieden“ mit dem Ergebnis und der Lohnsteigerung von 17,4 Prozent.

Ausbildungsvergütungen steigen deutlich

Auch bei den Ausbildungsvergütungen konnte eine Einigung erzielt werden. Um 24 Prozent werden die Vergütungen hier steigen. Demnach bekommen Auszubildende im 1. Lehrjahr ab 1. Juli 2022 664 Euro, ab 1. August 2022 steigt der Lohn auf 750 Euro und ab 1. August 2023 auf 800 Euro. Im 2. Lehrjahr bekommen Azubis in der Floristik zunächst 705, dann 850 und schließlich 900 Euro. Im 3. Lehrjahr staffeln sich die Entgelte von 797 Euro und 950 Euro bis 1.000 Euro zum 1. August 2023. Der FDF betont in einer Mitteilung, dass der Abschluss einen Kompromiss für beide darstelle, der für die Arbeitgeberseite trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen dennoch tragbar und arbeitsplatzsichernd sei.

„Attraktive Anreize für den Beruf“

„Die Attraktivität des Berufes Florist-/in und faire Löhne sind enorm wichtig, um dem massiven Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in unserer Branche entgegen zu wirken. Von daher tragen wir diesen Entgeltvertrag für den Westen mit. Mit der deutlichen Erhöhung der Auszubildenden- Vergütungen schaffen wir attraktive Anreize für den Beruf.", sagte Kai Jentsch, Vorsitzender der Tarifkommission des FDF, nach Abschluss der Verhandlungen. „Mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Erstens bewegen wir uns damit endlich weg vom gesetzlichen Mindestlohn, der vom 1. Oktober an 12 Euro betragen wird. Zum zweiten fängt die Erhöhung auch die prognostizierten Inflationsraten auf", fügt Harald Schaum, stellvertretender Bundesvorsitzender der IG Bau hinzu.

IG Bau fordern gleichen Tarif für Floristik Ost

Weiterhin im Unklaren bleibt allerdings, wie es mit dem Tarif für die Floristik Ost weitergeht. Hier lagen die Vorstellungen bisher weit auseinander und ein Kompromiss konnte noch nicht gefunden werden. „Hier hoffe ich darauf, so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch mit der IG Bau zurückzukehren. Im abgeschlossenen Entgelttarif West liegen wir unter den Forderungen der Gewerkschaft und im Bereich unseres Verhandlungsmandats. Das begrüße ich, auch wenn wir generell kritisieren, dass der Mindestlohn unmittelbar auf Tarifabschlüsse einwirkt", so Jentsch. „Die Kolleginnen und Kollegen im Osten machen die gleiche gute Arbeit wie die im Westen, deshalb ist unsere Forderung glasklar: gleicher Lohn in Ost und West“, besteht Schaum weiterhin auf die Forderungen seiner Gewerkschaft für den Tarif Ost. Wann sich die Verhandlungspartner erneut treffen wurde nicht bekannt gegeben.

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