Förderung für Grünflächen in Städten ausgeweitet

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Stadtnatur, wie Baumscheiben, soll zukünftig natürlicher gestaltet werden. Foto: Christoph Geißler

Ein neuer Förderschwerpunkt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt fördert innovative Ansätze für mehr Biodiversität im urbanen Raum. Kommunen sollen so ihre Artenvielfalt stärken können.

Stadtnatur als neuer Förderschwerpunkt

Das Bundesumweltministerium weitet seine Förderung für mehr Natur- und Grünflächen in Städten aus, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) bekannt gab. Stadtnatur sei mehr als grünes Schmuckwerk, entsprechende Flächen und Anlagen böten mehr Lebensqualität, Gesundheit und Erholung. Gleichzeitig böten sie vielen Arten Lebensräume, unter anderem bedrohten Insekten und Vögeln. Die Bundesregierung habe deshalb bereits 2019 den Masterplan Stadtnatur, ein Maßnahmenprogramm für mehr Grün in den Städten, verabschiedet. Mit einem neuen Förderschwerpunkt Stadtnatur im Bundesprogramm Biologische Vielfalt setze das Bundesumweltministerium eine zentrale Maßnahme um. Die geförderten Projekte sollen über ihre Region hinaus Wirkung entfalten und weitere Akteure für mehr Natur im urbanen Raum motivieren.

Mehr naturnahe Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich

Die Förderrichtlinie wurde Ende Juli veröffentlicht. Kommunen können die Förderung von Projekten beantragen, wenn sie den Anteil an naturnahen Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich erhöhen und ein ökologisches Grünflächen-Management einführen wollen, um die Vielfalt an Naturflächen, Pflanzen-, Tier- und Insektenarten in Städten und Gemeinden zu verbessern. Dazu gehören die Gestaltung und Pflege der Flächen, die Verwendung von gebietseigenem Saat- und Pflanzgut, der Erhalt von Alt- und Biotop-Bäumen sowie der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und chemische Dünger. Siedlungstypische Arten, wie etwa Mauersegler oder Zwergfledermaus, sollen erhalten und ihre Lebensräume entwickelt und vernetzt werden. Die Projektmaßnahmen sollen Natur für die Menschen erlebbar machen und dazu beitragen, sie kennenzulernen, sie mitzugestalten und als Begegnungsraum zu nutzen.

Zur Umsetzung der Ziele auf lokaler Ebene werden zudem die Erstellung und Umsetzung kommunaler Strategien zur biologischen Vielfalt, einschließlich beispielhafter Maßnahmen, sowie der Einsatz von Biodiversitätsmanagern gefördert. Dies soll Kommunen ermöglichen, sich in relevanten Handlungsfeldern strategisch aufzustellen, um den Herausforderungen des globalen Verlustes an Biodiversität lokal zu begegnen und eigene Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Bevölkerung profitiert von intakter Stadtnatur

„Derzeit leben drei Viertel der Bevölkerung in Städten und stadtnahen Gebieten. Sie alle profitieren von einer intakten Stadtnatur. Mit Straßenbäumen und Parks, naturnahen Vorgärten, begrünten Dächern und Fassaden wird die Luft sauberer, das Wasser zurückgehalten und gefiltert. Nicht zuletzt hat mehr Grün in der Stadt einen positiven Einfluss auf das Mikroklima in unseren Städten und kann zum Beispiel in Hitzeperioden abkühlend wirken. Alles zusammen verbessert die Lebensqualität“, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Mit einer großen Vielfalt an Tieren und Pflanzen auch in der Stadt gehen wir gezielt gegen den Artenrückgang vor und schaffen Raum für Naturerfahrung. Deshalb wollen wir mit dem neuen Förderschwerpunkt Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zu mehr Natur im urbanen Raum unterstützen.“

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