Steuobstwiesen haben wirtschaftliche, ökologische und soziale Bedeutung
Obstanbauflächen haben laut Meldung der HSWT sowohl eine wirtschaftliche als auch eine ökologische und sogar eine soziale Bedeutung. Diese hänge entscheidend von der Art und Intensität der Nutzung ab, so Prof. Dr. Markus Reinke, Vizepräsident der HSWT. Das Konzept der Ökosystemleistungen solle dazu genutzt werden, die vielfältigen, bisher nicht oder zu wenig beachteten ökologischen Leistungen, die von den verschiedenen Obstanbausystemen ausgehen, möglichst objektiv zu ermitteln und quantitativ zu bewerten.
Klima- und Artenschutz, sowie Erholungswert
Welchen Beitrag leisten also die Obstanbausysteme mit unterschiedlicher Nutzungsintensität für den Arten-, Grundwasser-, Klima- und Landschaftsschutz, aber auch für die Erholung - und wie ist dieser gesellschaftliche Wert zu quantifizieren? Diesen Fragen geht man am Kompetenzzentrum und an der HSWT nach. Damit ein hoher Gradient in der Nutzungsintensität untersucht werden könne, sollen Kernobstbestände aus dem traditionellen Obstanbaugebiet des Lallinger Winkels und der bayerischen Bodenseeregion betrachtet werden.
Sicherung der Streuobstbestände in Bayern
Ein Ziel des HSWT-Forschungsprojektes sei die Förderung der Streuobstregion Lallinger Winkel sowie die Sicherung der Streuobstbestände. Forschungsanträge sollen Kompetenzen im Bereich Streuobst aufbauen, regionale Akteure vernetzen sowie Bildungs- und Freizeitangebote zum Thema Streuobst ausarbeiten. Ebenso sollen die Streuobstbestände im Lallinger Winkel kartiert und Projekte im Bereich kulturelle, heimatkundliche und touristische Inwertsetzung von Streuobstwiesen durchgeführt werden. Einen großen Bereich werde demnach der „Generationswandel bei Bäumen und Menschen" einnehmen.
Ein Fachgespräch zum Thema Fördermöglichkeiten im Streuobstbereich fand zudem Anfang Juli statt, bei dem sowohl Hochschulvertreter, als auch Vertreter von lokalen Kommunen anwesend waren. Darin wurden auf die Situation im Lallinger Winkel zugeschnittene Förderprogramme betrachtet. Die Informationen zu den Fördermöglichkeiten wurden dann den Streuobstakteuren im Lallinger Winkel zur Verfügung gestellt.