Vom Steinbruch zum Vorzeigeprojekt
Nach der belgischen Stadt Beringen im Jahr 2020 gewinnt dieses Jahr die französische Stadt Nantes die zweite Ausgabe des European Green Cities Award, der vom Europäischen Baumschulverband (ENA) im Rahmen des Förderprojekts "Green Cities Europe" organisiert wird. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Le Jardin Extraordinaire“, das einen alten Steinbruch in einen üppigen Park mit atemberaubender Aussicht verwandelt hat. Das Projekt sei bereits zu einer Attraktion geworden und auch unter dem Namen 101. Garten von Nantes bekannt.
Exotische Atmosphäre angepasst ans Mikroklima
Der ehemalige Steinbruch von Miséry hat sich dabei in einen außergewöhnlichen, üppigen Garten verwandelt. Dank einer unglaublich reichhaltigen Pflanzenpalette mit Baumfarnen, jahrhundertealtem Efeu und Bananenstauden sei hier eine exotische Atmosphäre entstanden, die an das vor Ort herrschende Mikroklima angepasst ist. Eine Promenade mit insgesamt sieben Aussichtspunkten verbindet den Park mit dem belebten Viertel Chantenay in Nantes. Von hier könne man eine atemberaubende Aussicht über das Gelände genießen.
Zusammenarbeit der Beteiligten gewürdigt
Laut ENA war sich die Jury bei der Bewertung der insgesamt 13 Projekte einig. Le Jardin Extraordinaire sei demnach ein zukunftssicheres Konzept, welches die wirtschaftliche und kulturelle Attraktivität der Stadt Nantes zum einen steigert, die Menschen zum anderen in einem sozialen Umfeld zusammenbringt. Le Jardin Extraordinaire sei demnach ein perfektes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Landschaftsarchitekten, Designern und Pflanzenzüchtern. Die Integration der biologischen Vielfalt mit einer gut durchdachten Pflanzenauswahl und einem Wasserfall, die alle in die bestehende Landschaft eingebunden sind, gilt als sehr innovativ.
Kö Bogen II erhält nationalen Green Cities Award
Für Deutschland ging der Kö Bogen II aus Düsseldorf ins Rennen (TASPO Online berichtete). Europas größte Fassadenbegrünung konnte sich letztendlich aber nicht gegen die französische Konkurrenz durchsetzen. Dennoch wurde der Kö Bogen II mit dem nationalen Green Cities Award ausgezeichnet. Die dafür eingesetzten acht Kilometer Hainbuchen-Hecken bilden ein beeindruckendes Bild. Für sie wurden 30.000 Hainbuchen-Pflanzen in drei Jahren in der Baumschule Bruns in Bad Zwischenahn kultiviert. Da sich der Kö-Bogen II gegen weitere Projekte für die Nominierung als deutscher Beitrag durchsetzen konnte, wird er mit einem nationalen Green Cities Award ausgezeichnet.