Keine Jagd auf Kaninchen zwischen März und Mitte Oktober
Frettchen werden zum Vertreiben der gefräßigen Kaninchen eingesetzt, wie die Rheinische Post (RP) berichtet. Zwar sind die zur Familie der Iltisse gehörenden kleinen Raubtiere Fleischfresser, Kaninchen wären aber eine zu fette Beute für sie. Die Frettchen treiben die Kaninchen in die Enge, die mithilfe von Netzen an den Ein- und Ausgängen ihrer Bauten gefangen werden. Allerdings müsse die Schonzeit vom 1. März bis zum 16. Oktober eingehalten werden.
Außer mit Frettchen hat man in Grevenbroich im vergangenen Jahr laut RP auch beachtliche Erfolge mit Greifvögeln erzielt. Alleine mit drei Greifvögeln seien zehn Kaninchen in Grevenbroich gejagt worden.
Friedhofsgärtner nach Pflanzen fragen, die Kaninchen nicht mögen
Friedhofsbesuchern, die sich über räuberische Kaninchen ärgern, die die Grabbepflanzungen abfressen, rät die Stadt, sich in Friedhofsgärtnereien nach Pflanzen zu erkundigen, die die Nager weniger gerne mögen. Außerdem gebe es Vergällungsstoffe, die in der Nähe von Gräbern aufgebracht werden könnten und deren Geruch die Kaninchen regelrecht zum Verduften bewegen sollen.
Das Abschießen von Nagern durch Jäger lehnt die Verwaltung ab: „Zu gefährlich“, sagte Dezernent Florian Herpel der RP. Die Friedhöfe seien nur schwer komplett abzusichern und lägen alle zu dicht an der Wohnbebauung: „Da können sich immer mal Querschläger verirren“.
Der Friedhof in der Stadt Erkelenz ist zurzeit nicht betroffen – vielleicht wegen vieler Katzen, „allerdings haben wir auf dem Stadtteilfriedhof in Tenholt derzeit große Probleme“, berichtet Hermann Klauth, Friedhofsgärtner in Erkelenz und beobachtet: „Kaninchen haben durchaus Lieblingspflanzen.“
Frühjahrs- und Herbstbepflanzung bei Kaninchen besonders beliebt
Besonders die Bepflanzungen im Frühjahr und im Herbst seien bei Kaninchen sehr beliebt. „Begonien oder Fleißige Lieschen und die Palette der Beet- und Balkonpflanzen rühren die Kaninchen kaum an“, so Klauth. Spritzmittel zum Schutz von Zierpflanzen und Gehölzen vor Wildverbiss, Nage- und Abbissschäden, die übrigens nicht bienengefährlich sind, helfen nach Meinung von Klauth zwar.
„Aber nach dem ersten Regenschauer ist die Wirkung vorbei.“ Der Einsatz von Jägern ist in Erkelenz nicht möglich, denn die Friedhöfe sind nicht als bejagbares Gebiet ausgewiesen. „Beim letzten Mal, als die Population auf dem Hauptfriedhof zu stark wurde, trat die Chinaseuche auf, die den Bestand deutlich von alleine dezimierte.“ Diese Viruserkrankung befällt einzig Kaninchen und führt in kurzer Zeit zum Tod der Tiere.