Wandel in Reichartshausen begann mit „Ruhehain unter den Eichen“
Mit einem „Ruhehain unter den Eichen“ hatte der Wandel bereits vor mehr als zehn Jahren begonnen. Nun sollen auf dem Friedhof in der Wannestraße Urnenbestattungen möglich sein, erklärte die Gemeinde gegenüber der Presse. Das Konzept hat Joachim Ebinger, Diplom-Ingenieur der Landespflege aus Trossingen, erarbeitet, um das Friedhofsareal bei der evangelischen Kirche fit für die Zukunft zu machen.
Geplant sind auch klimaresistente Bäume, denen die steigenden Temperaturen aufgrund des Klimawandels nichts anhaben können, betonte er. Dazu gehören etwa Tilia tomentosa (Silberlinde), Tilia cordata ‘Greenspire’ (Stadtlinde), Salix alba ‘Tristis’ (Gelbe Trauerweide), Malus floribunda (Zierapfel) und Acer freemanii (Herbst-Flammen-Ahorn). Auch Sträucher wie Forsythien und winterharter Schneeball stehen auf dem Plan.
Umgestaltung des Friedhofs soll noch in diesem Jahr starten
Der erste Bauabschnitt dieser Umgestaltungsmaßnahme, von der Gemeinde schon lange gewünscht, soll noch dieses Jahr ausgeführt werden. Dabei konzentriere man sich auf drei Bereiche: den Bau neuer Wasserstellen, das Anlegen von naturnahen Urnengrabfeldern sowie die Neupflanzung von Bäumen. Eine auf dem Friedhof bereits vorhandene Winterlinde soll als Mittelpunkt für 32 Urnen dienen, eine weitere Winterlinde soll gepflanzt werden. Für die Wasserstellen sind schlichte Stelen vorgesehen, eine Vorrichtung für Gießkannen soll es ebenfalls geben.
Erst einmal sehen, wie Urnenbestattungen angenommen werden
Außerdem will die Gemeinde einen befestigten Platz vor der Kirche errichten, der sich für Gottesdienste im Freien oder Trauerfeiern eigne. Dies sei allerdings noch Zukunftsmusik, da zunächst die Sanierung der evangelischen Kirche abgeschlossen sein müsse. Diskutiert wird bereits darüber, beispielsweise über eine ausreichende Abschirmung von der Straße, um den Trauernden genügend Raum und Privatsphäre einzuräumen, oder über eine ausreichende Beschattung mit Bäumen.
Reichartshausens Bürgermeister Gunter Jungmann plädierte für ein Vorgehen Schritt für Schritt nach dem Motto: erst einmal sehen, wie die Urnenbestattungen angenommen werden.