„Image positiv besetzen“
Zum Ende des Jahres 2022 standen unterm Strich bei den Stadt-Genossenschaften Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln sowie den Rheinischen und Westfälischen Treuhandstellen 140.000 Dauergrabpflegeverträge. Zudem bilden rund 700 Friedhofsgärtnereien ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Die Umsätze der Dienstleistungen konnten demnach Veränderungen in der Trauer- und Bestattungskultur zum Trotz konstant gehalten und zum Teil im Bereich der Dauergrabpflege sogar ausgebaut werden. Bei den Neuverträgen haben mittlerweile Urnengemeinschaftsgräber und Memoriam-Gärten einen Anteil von rund 50 Prozent. „Wichtig ist weiterhin für unsere Trauerkultur zu werben, unser Image positiv zu besetzen und vor allem auszubilden“, erklärt Karl Braun, Vorsitzender des Fachverbands Friedhofsgärtner im Landesverband Gartenbau NRW.
Vorfreude auf Gartenschauen in Mannheim und Höxter
Um das Image positiv darzustellen, soll auch die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim das Leistungsspektrum der Friedhofsgärtner präsentieren. Während der Wintertagung gab Thomas Seppelfricke bereits Einblicke in den Ausstellungsbeitrag der Arbeitsgemeinschaft der NRW-Aussteller. Dieser werde mit fließenden Formen gestaltet, zwei zweistellige Wahlgräber wären zudem noch zu vergeben. Parallel dazu findet in Höxter auch die nordrhein-westfälische Landesgartenschau statt, bei der der Fachverband ebenfalls mit einem Ausstellungsbeitrag mit einer Fläche von 2.000 Quadratmetern vertreten ist. „Gesucht werden noch Betreuer für unseren Ausstellungsbeitrag, die selbstverständlich auch eine Aufwandsentschädigung erhalten. Schon bei der letzten Landesgartenschau in Kamp-Lintfort war das Interesse und der Beratungsbedarf groß. Wer in Höxter und Umgebung jemanden kennt, der dafür infrage kommen könnte, kann sich gerne bei mir melden“, so Ralf Harbaum, Geschäftsführer des Fachverbandes der Friedhofsgärtner.
Nachwuchsgewinnung als große Herausforderung
Als wegweisende Herausforderung für die Zukunft haben die Friedhofsgärtner die Nachwuchsgewinnung ausgemacht. 2021 absolvierten insgesamt 190 Azubis in NRW eine Ausbildung, was nicht ausreichend ist für das Bundesland mit den meisten friedhofsgärtnerischen Fachbetrieben. Eine Entspannung der Lage sei demnach nicht in Sicht, auch bei sinkender Zahl an Betrieben. Mit dem Video „Dein erster Tag in einer Friedhofsgärtnerei“, welches bereits über 50.000 Mal aufgerufen wurde, soll für den Berufsstand geworben werden, zudem soll die zugehörige Plattform deinersterTag.de und Aktionen an Schulen für mehr Nachwuchs sorgen. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Wintertagung personell die Weichen für die Zukunft gestellt, denn die Vorstandmitglieder Martin Asbeck aus Iserlohn, Hans Joachim Klingler aus Lippstadt und Christian Fisseler aus Hagen wurden für die nächsten drei Jahre einstimmig wiedergewählt.
► Mehr zur Wintertagung von Nordrhein-Westfalens Friedhofsgärtnern lesen Sie in der TASPO 10/2023 sowie in der Friedhofskultur 4/2023.