Friedhofsgärtner: Kampf um Fachkräfte

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Sind qualifizierte Friedhofsgärtner bald Mangelware? Foto: BdF

Der Kampf um Azubis und das Bemühen um qualifizierte Mitarbeiter ist und bleibt die größte Aufgabe für friedhofsgärtnerische Fachbetriebe. Doch die weiter nachlassenden Zahlen in Aus- und Weiterbildung der Friedhofsgärtner, die demografische Entwicklung allgemein und der Konkurrenzkampf der Sparten untereinander lassen nichts Gutes erahnen.

Qualifizierte Friedhofsgärtner auch in Zukunft gesucht

Bei der Wintertagung des Fachverbandes Friedhofsgärtner Nordrhein-Westfalen schilderte Vorstandsmitglied Thomas Schlimgen (Köln) die Ausbildungssituation und sieht eine bedrohliche Entwicklung auf den Berufsstand zukommen. Gerade die boomende Dauergrabpflege erfordere auch in 20 und 30 Jahren noch qualifizierte Mitarbeiter für die Erfüllung der Verträge.

Schlimgen stellte in Hattingen neue Zahlen vor: Zur Abschlussprüfung in 2016 gab es 89 Prüflinge, davon elf Wiederholer, 13 haben nicht bestanden. Die Vertragsabschlüsse von 2013 bis 2016 fielen von 71 auf 64 – ein kontinuierlicher Rückgang, so Schlimgen.

Immer weniger lassen sich zum Friedhofsgärtner ausbilden

2008 hatte man 313 Auszubildende in den drei Ausbildungsjahren und setzte sich zum Ziel: Wir wollen 350 Auszubildende anstreben. Stattdessen gab es das Gegenteil: Heute sind es noch 209 Auszubildende, ein Rückgang um ein Drittel. Bei den Meisterschülern 2016 waren es 15 Prüflinge, davon haben elf Meister und vier Betriebsagrarwirte bestanden. Derzeit sind es 21 Schüler, 19 in der Meisterklasse.

Einen stetigen Rückgang verzeichnen alle großen Sparten wie GaLaBau, Baumschule und Zierpflanzenbau. Bei Zierpflanzen waren es 2008 noch 977, jetzt noch 413 Auszubildende. Selbst im GaLaBau, der Sparte, die schon früh sehr hohen Aufwand für die Werbung betrieben hat, waren Rückgänge zu verzeichnen.

Nur wenige fertig Ausgebildete bleiben im Betrieb

Aufgrund der Altersstruktur in den Friedhofsgärtnereien können in Zukunft nur noch wenige Stellen neu besetzt werden. Es gibt weniger Schulabgänger, und es bleiben auch nur wenige der fertig Ausgebildeten im Betrieb, zählte Schlimgen auf.

Der Berufsstand sei gefordert, etwas zu unternehmen, sagte er in Hattingen, das werde die größte Aufgabe für die Zukunft sein. Im Anschluss entspann sich eine Diskussion um die Frage, wie Betriebe und der Verband diese Aufgaben aktiv fördern können. Zahlreich kamen Anregungen und Meinungen aus dem Publikum. Sie reichten vom Verdienst über den Namen und das Image bis hin zu Ausbildungsinhalten.

Mehr zur Wintertagung des Fachverbands Friedhofsgärtner Nordrhein-Westfalen lesen Sie in der TASPO 8/2017, die am 24. Februar erschienen ist.

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