„Back to business“ nach einem Jahr pandemiebedingter Pause
Nachdem die laut eigener Aussage führende Fachmesse für den globalen Fruchthandel 2021 Corona-bedingt pausieren musste – weder die reguläre Fruit Logistica im Februar, noch die für Mai anvisierte „Special Edition“ mit deutlich reduzierter Fläche konnten im vergangenen Jahr stattfinden – trafen sich unter dem Motto „Back to business“ vom 5. bis 7. Februar wieder mehr als 2.000 Aussteller aus 87 Nationen sowie über 40.000 Fachbesucher und Einkäufer aus rund 130 Ländern in Berlin. „Die Vorbereitungen der diesjährigen Fruit Logistica hatten es in sich. Und Hürden gab es nicht nur für uns als Messeveranstalter“, blickt Kai Mangelberger, Projektleiter der Fruit Logistica, auf die vergangenen Monate zurück. „Daher möchte ich mich bei allen Ausstellern und Fachbesucher:innen bedanken, die sich auf den Weg nach Berlin gemacht haben. Sie wurden mit sehr guten Geschäftsabschlüssen belohnt.“
Reger geschäftlicher Betrieb auf der Fruit Logistica
Nachdem das Bundesland Berlin ab April fast alle Corona-Auflagen aufgehoben hatte, konnte die Fruit Logistica nahezu ohne Auflagen stattfinden. So war beispielsweise die Messeteilnahme ohne Test-, Genesenen- oder Impfnachweis möglich, wie die Messe Berlin als Veranstalterin der Fachmesse Ende März verkündet hatte. Ein entsprechend reger geschäftlicher Betrieb wurde dann auch vom 5. bis 7. April in den Messehallen verzeichnet, wie aus den vorläufigen Ergebnissen der Aussteller- und Fachbesucherbefragung hervorgeht, die von der Messe Berlin jetzt vorgelegt wurden. Demnach konnten über 40 Prozent der Aussteller bereits während der drei Veranstaltungstage Geschäftsabschlüsse realisieren, mehr als vier von fünf Ausstellern gehen zudem von einem sehr guten bis zufriedenstellenden Nachmessegeschäft aus. Und über 80 Prozent der Aussteller gaben an, bereits jetzt eine Beteiligung an der Fruit Logistica 2023, die im kommenden Jahr wieder wie gewohnt im Februar stattfinden soll, zu planen.
Fachbesucher mit positivem Gesamteindruck
Ein zufriedenes Resümee wurde ebenso seitens der Fachbesucher gezogen, wie die Messe Berlin erklärt. Demnach äußerten über 90 Prozent der Befragten einen positiven Gesamteindruck, ebenso viele gaben an, die Fruit Logistica Kollegen oder Geschäftspartnern weiterzuempfehlen. Geschäftsabschlüsse bereits während der Messe tätigten laut der Befragung über 30 Prozent der Fachbesucher, und über 80 Prozent konnten demnach in Berlin neue geschäftliche Kontakte knüpfen. Trotz immer noch bestehender pandemiebedingter Unsicherheiten bei der Planung, zog es in diesem Jahr erneut mehr als 40 Prozent Erstbesucher auf die Fruit Logistica. Außerdem ergab die Befragung laut den Veranstaltern, dass auch der Anteil der ausländischer Fachbesucher mit deutlich über 80 Prozent auf einem gewohnt hohen Niveau gelegen habe.
Amela-Tomate gewinnt den Fruit Logistica Innovation Award
Zum Rahmenprogramm der Messe gehörte auch in diesem Jahr wieder die Vergabe des renommierten Fruit Logistica Innovation Award (FLIA), mit dem herausragende Innovationen in der gesamten Obst- und Gemüselieferkette – von der Produktion bis zum Point of Sale – ausgezeichnet werden. Die durch die Fachbesucher der Fruit Logistica ermittelte Gewinnerin des FLIA 2022 ist laut Mitteilung der Messe Berlin die von Granada La Palma eingereichte Amela-Tomate, die sich den Angaben zufolge durch ein intensives Aroma, einen hohen Brix-Wert sowie zahlreiche Nährstoffe und Aminosäuren auszeichnet. Damit setze sich der „Siegeszug der Tomate“ fort, wie die Messe Berlin erklärt, denn bereits bei der letzten Fruit Logistica im Februar 2020 hatte es die aromatische Frucht mit der von Syngenta Seeds gezüchteten Yoom-Tomate beim FLIA auf den ersten Platz geschafft.
FLIA-Gewinner in Silber und Bronze
Platz zwei und damit der Fruit Logistica Innovation Award in Silber ging an die fliegenden autonomen Roboter des israelischen Unternehmens Tevel Advanced Technologies. Diese können, basierend auf künstlicher Intelligenz und Computer Vision, jede Frucht aus optimaler Position und optimalem Winkel ansteuern, was den Angaben zufolge eine Ernte in optimalem Reifestadium gewährleiste und den Bedarf an Arbeitskräften verringere. Über den FLIA 2022 in Bronze wiederum dürfen sich mit Syngenta Seeds die Sieger aus dem Jahr 2020 freuen, die in diesem Jahr den neuen, von „Kopf bis Fuß“ essbaren Blumenkohl iStem eingereicht hatten. Die innovative Züchtung mit Seitentrieben kam den Angaben zufolge im vergangenen Jahr in Großbritannien auf den Markt und lasse sich aufgrund der sehr zarten, nussig-süß schmeckenden Stängel und Stiele sowohl gekocht als auch roh verzehren.