Primeln: wachsende Nachfrage nach genetisch kompakten Serien und Sorten
Wer ein Medikament einnehmen muss, möchte von den im Beipackzettel aufgelisteten Nebenwirkungen lieber verschont bleiben. Sinngemäß gilt dies natürlich auch für Pflanzenschutzmittel. Eine bekannte Ausnahme ist das Fungizid Tilt 250 EC, das seit dem 20. März dieses Jahres nicht mehr eingesetzt werden darf. Bei diesem Präparat war nicht nur die Wirkung gegen Pilze gewünscht, sondern unter anderem bei Primeln auch die gute Hemmwirkung. Zudem verschaffte Tilt den Blättern ein kräftigeres Grün.
Nun braucht es Alternativen. Primelzüchter sprachen auf der diesjährigen IPM über eine möglicherweise wachsende Nachfrage nach genetisch kompakten Serien und Sorten. Der Topftermin bietet ebenfalls eine Möglichkeit, das Wachstum zu beeinflussen. Mit der Eignung verschiedener chemischer Hemmstoff-Präparate für Primeln befassten sich Versuche in Bad Zwischenahn (Seite 42) und in Neustadt/Weinstraße (Seite 46), deren Ergebnisse in der neuen Gärtnerbörse vorgestellt werden. Eine Kombination unterschiedlicher Präparate scheint derzeit die beste Option zu sein, auch um Blühverzögerungen und Veränderungen der Blütenfarbe zu vermeiden. Zu beachten sind Sortenunterschiede.
Hemmstoff-Alternativen auch bei Poinsettien gesucht
Bei Poinsettien gehört der Einsatz von Hemmstoffen zu den Standard-Kulturmaßnahmen. Einfacher wird die Wachstumskontrolle bei dieser Kultur in den nächsten Jahren wohl nicht (Seite 54), Alternativen sind deshalb auch hier gesucht. Trockenstress ist eine praktikable, kostengünstige Maßnahme, um einen Hemmeffekt zu erzielen (Seite 59).
Die Nährstoffversorgung von Frühjahrsblühern aus verschiedenen Gattungen, darunter Myosotis, stand bei einem Versuch in Stuttgart-Hohenheim im Blickpunkt (Seite 49). Geprüft wurden dabei mehrere Langzeitdünger als Alternative zur Flüssigdüngung. Das Ergebnis dieser Vollbevorratung war eine gute Verkaufsware – mit Ausnahme von Ranunkeln, die zum Kulturende deutliche Mangelsymptome zeigten.
Hortensien bilden einen weiteren Schwerpunkt in der neuen Gärtnerbörse-Ausgabe. Neben neuen Sorten, die auf Messen vorgestellt wurden (Seite 18 und 22), stehen Marktdaten im Fokus, auch aus der Corona-Saison 2020 (Seite 14). Wie bei anderen Kulturen konnte der Systemhandel dem Fachhandel in den vergangenen Jahren Marktanteile abnehmen.
Weitere Themen in der neuen Gärtnerbörse-Ausgabe
Außerdem finden Sie in der neuen Ausgabe der Gärtnerbörse unter anderem diese Themen:
- Chrysanthemen unter LED-Licht
- Züchtung am BTC – schneller zu Pflanzen mit Mehrwert
- Freiland-Waschwagen für Töpfe
- Den russischen Markt im Blick – Julia Wolfschmidt im Porträt
- Abbaubare Orchideen-Plugs
- Royal Lemkes wächst nachhaltig
- Digital spart Zeit und Kosten