Barbara Garschagen, Thilo Garschagen Gartengestaltung, Remscheid:
„Bei manchen Kundenwünschen zucke ich schon innerlich zusammen. Diese schrecklichen Schottergärten! Die werden immer wieder nachgefragt. Ich versuche, sie den Kunden auszureden und erkläre, dass die nur scheinbar pflegeleicht sind: Nach drei bis vier Jahren haben Sie da so viel Unkraut drin, dass das nie wieder rausgeht! Die meisten Kunden lassen sich beraten und überzeugen.
Auch so ein Thema ist grellbunt gefärbter Mulch. Gruselig! Wenn ein Kunde so etwas unbedingt haben möchte, machen wir das. Ich versuche aber, ebenso wie bei den Schottergärten, ihm das auszureden. Diese künstlichen Farben werden im Laufe der Zeit sehr unansehnlich.
Meistens reicht es, wenn ich dem Kunden sage: ,Ich kann Ihnen das gern bauen, aber wenn es später schmuddelig und schrecklich aussieht, beschweren Sie sich nicht.‘ Die meisten lassen sich damit umstimmen.“
Harald Jeremias, Das Reservat, Berlin:
„Ein klassischer Konflikt. Wir beraten im besten Sinne und nach bestem Gewissen, aber letztendlich fällt der Kunde die Entscheidung. Wenn man im Vorfeld merkt, dass man geschmacklich überhaupt nicht zusammen passt, lehne ich die Zusammenarbeit auch schon mal ab. Oft weiß der Privatkunde aber auch gar nicht, was alles möglich ist und ist einer Beratung gegenüber aufgeschlossen. Doch letztendlich sind wir Dienstleister und müssen bauen, was der Kunde will.
Ich habe zwei aktuelle Beispiele: Ein Kunde wollte unbedingt eine 20 Meter lange Sichtschutzwand direkt auf die Rasenkante. Wenn ich die sehe, bekomme ich regelmäßig klaustrophobische Anfälle! Aber gut, er hatte auf diese Gestaltung bestanden und muss – und will – damit leben. Aber wir können auch Nein sagen: Ein anderer Kunde hatte einen komplett mit Giersch überwucherten Kiesweg und wollte ausdrücklich, dass wir möglichst viel Glyphosat-haltiges Roundup anwenden – das haben wir abgelehnt.“
Carsten Iwan, Nullkommaneun – Pläne und Perspektiven für den GaLaBau, Leipzig:
„Im Grunde plane ich nie, was der Kunde will, sondern immer das, von dem ich denke, dass es das Beste für ihn ist. Man muss sich nur in ihn hineinversetzen: Er sitzt vor einer Speisekarte, hat 30 Gerichte zur Auswahl und kann sich nicht entscheiden. Alles klingt irgendwie lecker. Irgendwann fragt er ,Was empfiehlt denn der Chefkoch heute?‘ Solche Kunden wünsche ich mir. Kunden, die mich fragen: ,Herr Iwan, sie kennen nun meine Wünsche, sie haben meinen Garten gesehen, machen Sie mal!‘
Ich mag es nicht, meine Kunden überzeugen zu müssen. Lieber begeistere ich meine Kunden. Und begeistern kann ich immer dann am besten, wenn ich meine Stärken ausspielen kann. Um meine Stärken ausspielen zu können, muss ich bei meiner Arbeit ein gutes Gefühl haben. Wenn ich aber das Vertrauen und die Wertschätzung des Kunden nicht spüre, arbeite ich gehemmt. Das ist schlecht, denn Kreativität hat auch damit zu tun, mutig zu sein, Mut zum Querdenken.“