Aktuelle Geschäftslage überwiegend „gut“ bis „befriedigend“
Auch der Garten- und Landschaftsbau ist von den gesamtwirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs betroffen. Dennoch beurteilten fast 98 Prozent der vom BGL befragten Mitgliedsbetriebe in der traditionellen Herbstumfrage des Verbands ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“, was laut BGL in etwa dem Vorjahresergebnis entspreche. Als „schlecht“ schätzten dagegen nur 2,4 Prozent der insgesamt 537 an der Umfrage teilnehmenden BGL-Mitglieder ihre aktuelle Geschäftslage ein.
Grund für die positive Bewertung sind die derzeit gut gefüllten Auftragsbücher der GaLaBau-Betriebe. Unverändert gegenüber dem Vorjahr ist laut der BGL-Herbstumfrage beispielsweise der Auftragsbestand bei der Pflege, wo die Befragten wie auch im Herbst 2021 rund 16 Wochen vollbeschäftigt seien. Beim Neu- und Umbau sind es der Umfrage zufolge mindestens 19 Wochen Vollbeschäftigung – was zwar einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahresherbst bedeute (23 Wochen), jedoch der Auftragslage im Herbst 2020 entspreche. Somit schätzten dann auch rund 62 Prozent der befragten BGL-Mitglieder die aktuelle Auftragssituation als „gleich“ und zwölf Prozent sogar als „besser“ ein. Gleichzeitig bewerteten 26 Prozent der Betriebe ihre Auftragslage als „schlechter“, was mehr als vier Mal so viele wie im Herbst 2021 seien (sechs Prozent).
Ertrags- und Gewinnsituation der GaLaBau-Betriebe
Kritischer als noch im Vorjahr bewerteten die befragten GaLaBau-Betriebe laut BGL auch ihre aktuelle Ertrags- und Gewinnsituation – 12,5 Prozent bezeichneten diese als „unbefriedigend“ (2021: vier Prozent), 42 Prozent schätzten sie als „verbesserungsfähig“ ein (2021: 38 Prozent), während 45 Prozent der Befragten angaben, dass diese „den Erwartungen entspricht“ (2021: 58 Prozent). Von 93,5 Prozent auf über 95 Prozent gesteigert habe sich gegenüber dem Vorjahr dagegen die Zahl derer, die sagten, dass die vereinbarten Zahlungsziele eingehalten werden. Weitestgehend stabil im Vergleich zum Herbst 2021 sei bei den befragten Betrieben auch die Mitarbeiterzahl geblieben.
Befragt nach den Aussichten für die gesamte GaLaBau-Branche im laufenden Jahr vergaben laut BGL 96 Prozent der Umfrageteilnehmer die Noten „sehr gut“ bis „befriedigend“ (2021: 99 Prozent). Mit „befriedigend“ hätten dabei 16 Prozent geantwortet, deutlich mehr als noch im Vorjahr (9,5 Prozent). Mehr als versechsfacht hat sich dem BGL zufolge auch der Anteil derer, die auf die Frage nach den betrieblichen Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate mit „ungünstiger“ antworteten – von sechs Prozent im Herbst 2021 auf 39 Prozent in diesem Jahr. Bei 59 Prozent seien die Geschäftserwartungen „gleichbleibend“ (2021: rund 84 Prozent), mit „günstiger“ hätten dagegen nur noch 1,5 Prozent der Befragten geantwortet (2021: rund zehn Prozent).
Langfristige Aussichten der Branche und des eigenen Betriebs
Skeptisch waren die Teilnehmer der aktuellen Herbstumfrage auch hinsichtlich der Branchenaussichten für die kommenden fünf Jahre. Laut BGL vergaben hier lediglich knapp 71 Prozent der Befragten die Schulnoten Eins (sehr gut) bis Drei (befriedigend), während über 29 Prozent mit Vier (ausreichend) bis Sechs (ungenügend) benoteten.
Positiver wurden im Vergleich dazu die langfristigen Aussichten des eigenen Betriebs eingeschätzt. Laut BGL hätten hier 84 Prozent der Umfrageteilnehmer die Noten „sehr gut“ bis „befriedigend“ verteilt, was dennoch eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr bedeute, wo dies noch 96,5 Prozent angegeben hatten. Mit „ausreichend“ bis „ungenügend“ benotete dagegen mehr als jeder sechste Betrieb seine langfristigen Aussichten (16 Prozent), während es im Herbst 2021 nur 3,5 Prozent waren.