Gartenmarkt: hohe Erwartungen an den Pflanzenschutz

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Beim Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten sind unter anderem Alternativen zu Glyphosat gefragt. „Finalsan UnkrautFrei Plus“ etwa wirkt mit Pelargonsäure gegen ein- und mehrjährige Unkräuter und Ungräser. Foto: Neudorff

Das Umweltbewusstsein der Menschen steigt. Sind Unkrautvernichter und Insektizide für den Haus- und Kleingarten-Bereich in Zeiten des integrierten Pflanzenschutzes überhaupt noch gefragt?

Pflanzenschutz-Sortiment im Gartencenter weiter unumgänglich

Große Mengen an Pflanzenschutz-Produkten werden im Gartencenter sicherlich nicht mehr verkauft. Dennoch ist das Sortiment unumgänglich. Für Gartencenter geht es bei dieser Frage nämlich nicht nur um Umsatz, sondern auch um die Demonstration von Kompetenz, um Kundenberatung und Kundenbindung.

Gemäß IFH Retail (Stand 13. Februar 2020) lag der biologisch-chemische Bedarf (Torf, Rinden, Erden, Düngemittel, Pflanzenschutz) 2019 deutlich im Plus – mit 1.759 Millionen Euro, also mit 9,4 Prozent vom Gesamtmarkt mit 18.665 Millionen Euro (privat und gewerblich). Das entspricht einem Zuwachs von 2,6 Prozent. Für 2020 wird mit einem weiteren, wenn auch niedrigeren Plus gerechnet.

Der Sortimentsbereich „Gartenchemie, Erden und Saatgut“ erzielte laut Branchenverband BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten im Jahr 2019 auch in der Baumarktbranche zweistellige Umsatzsteigerungen (plus 10,2 Prozent).

Menge an verkauften Pflanzenschutzmitteln sinkt

Laut Jahresbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zum Absatz an Pflanzenschutzmitteln 2018 ist die Menge an verkauften Pflanzenschutzmitteln im Inland im Vergleich zum Jahr 2017 um etwa neun Prozent gesunken. Verkauft wurden rund 105.000 Tonnen Produkt, was 45.000 Tonnen Wirkstoff entspricht. Maßgeblich verantwortlich ist die geringere Nachfrage nach Herbiziden (Absatzrückgang: elf Prozent) und Fungiziden (minus zwölf Prozent).

Hervorzuheben ist insbesondere der Rückgang bei Produkten mit dem Wirkstoff Glyphosat. Der auf den Wirkstoff zurückgerechnete Absatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr von rund 4.700 Tonnen auf etwa 3.450 Tonnen reduziert. Das entspricht einem Minus von 26,5 Prozent. Maßgeblich für den deutlichen Rückgang ist der hohe Einsatz im sehr nassen Jahr 2017. Die Zahlen aus 2018 liegen allerdings deutlich unter dem Mittelwert der vergangenen 15 Jahre. Damit wird der generelle Abwärtstrend, der für Herbizide im Allgemeinen und Glyphosat im Speziellen seit 2011 zu beobachten ist, weiter bestätigt. Für das Jahr 2019 ist mit einem geringeren oder mindestens stagnierenden Einsatz von Herbiziden zu rechnen.

Alternativen zu Glyphosat für den Haus- und Kleingarten

Als Glyphosat-Alternative bietet beispielsweise SBM Life Science als neues Produkt „Permaclean Duo Unkraut und Wurzel-Ex“ an, als Konzentrat (Wirkstoff: Pelargonsäure, Maleinsäurehydrazid) oder anwendungsfertiges Pumpspray (Wirkstoff: Capryl-/Caprinsäure). Das Konzentrat sorgt mit seinen Wirkstoffen für das Absterben der Blätter und als Wachstumsregulator systemisch bis tief in die Wurzeln. Dort bindet es wochenlang den Wiederaustrieb der Unkräuter.

„Finalsan UnkrautFrei Plus“ (Wirkstoff: Pelargonsäure) von Neudorff wirkt ebenfalls gegen ein- und mehrjährige Unkräuter und Ungräser im Garten. Selbst Giersch oder Ackerschachtelhalm können wurzeltief bekämpft werden. Das Produkt ist biologisch abbaubar und nicht bienengefährlich.

Weitere Trends und Neuheiten für den Pflanzenschutz im Haus- und Kleingartenbereich finden Sie im aktuellen TASPO GartenMarkt, den Sie in unserem Online-Shop abrufen können.

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