Gartenmarkt: keine Krise, aber „leichte Durststrecke“

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

Gut besucht war der 22. IVG Medientag Garten in Köln, auf dem Branchenexperte Klaus Peter Teipel über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Gartenmarkt informierte. Der Krieg in der Ukraine und die Folgen von Corona werden auch das Gartenjahr 2023 stark beeinflussen, prognostizierte Teipel dabei – verglichen mit 2022 sei jedoch leichte Besserung in Sicht.

Teipel nennt vorläufige Gartenmarkt-Zahlen für 2022

Unter dem Titel „Erst Corona – nun auch noch die Krise in der Ukraine: Rückblick und erste Prognosen für 2023“ gab Klaus Peter Teipel (klaus peter teipel research & consulting) auf dem IVG Medientag Garten am 23. Februar die vorläufigen Zahlen der Grünen Branche für das vergangene Jahr bekannt. Dem Branchenexperten zufolge habe sich der Gartenmarkt mit einem Umsatz von rund 21,5 Milliarden Euro auf dem Niveau von 2021 behaupten können – trotz schwieriger Rahmenbedingungen, denn weder das warme Frühjahr noch der Jahrhundertsommer konnten im vergangenen Jahr die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs kompensieren.

„Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung tendiert der Markt jedoch im Minus – wie fast alle Konsumgütermärkte“, so Teipel in seinem Vortrag. In einer Krise stecke der Gartenmarkt aber nicht, vielmehr durchlebe er im Vergleich zu anderen Branchen eine „leichte Durststrecke“, wie Teipel auf dem vom Industrieverband Garten (IVG) veranstalteten Medientag in Köln erklärte – und diese könnte dem Branchenexperten zufolge bereits 2024 enden.

Auch 2023 unter dem Einfluss von Pandemiefolgen und der Ukraine-Krise

Allerdings, so Teipel, werden die Krise in der Ukraine und die Folgen von Corona auch das Gartenjahr 2023 stark beeinflussen. „Trotz der zu erwartenden Energiekostenzuschüsse durch den Bund und Lohnzuwächse wird sich das finanzielle Budget der privaten Verbraucher real nicht verbessern. Was nicht zwingend nötig ist, wird erst einmal nicht angeschafft“, so Teipels Prognose. Vor diesem Hintergrund würden viele ihren Sommerurlaub in diesem Jahr voraussichtlich auf „Balkonien“ oder im eigenen Garten verbringen, weshalb Teipel zufolge zu erwarten sei, „dass sich die Entwicklung im Gartenbereich positiv vom Gesamtmarkt DIY abkoppeln kann“. Ebenso sei davon auszugehen, dass die Verbraucher wie schon 2022 mehr im stationären Handel statt online einkaufen. „Das zu erwartende kleine nominale Wachstum findet stationär statt“, so Teipel.

Rund 150 Teilnehmer und 40 Aussteller beim IVG Medientag Garten

Darüber hinaus wurde der IVG Medientag Garten von den rund 150 Teilnehmern – Redakteure von Fachzeitschriften und Hobbygartenmagazinen, TV-Journalisten sowie Garten-Blogger – dazu genutzt, sich im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse über die Produkte der knapp 40 Aussteller zu informieren. „Der IVG Medientag Garten ist in den vergangenen Jahren zu einer sehr wichtigen Veranstaltung innerhalb der Grünen Branche herangewachsen“, so IVG-Geschäftsführerin Anna Hackstein. „Das beweist auch die kontinuierliche Teilnehmerzahl seitens der ausstellenden Firmen sowie der Fach- und Konsumentenpresse.“ Dem IVG zufolge hatten sich in diesem Jahr Hersteller aus den Bereichen Lebendes Grün, Forst-, Garten- und Rasenpflegegeräte, Pflanzenpflege, -ernährung und -gesundheit, Garten-Lifestyle sowie Substrate, Erden und Ausgangsstoffe auf dem Branchenevent präsentiert.

► Mehr zum IVG Medientag Garten lesen Sie in der TASPO 9/2023 sowie in der April-Ausgabe von TASPO GartenMarkt.

Cookie-Popup anzeigen