Gartenschauen am Bodensee ziehen positive Besucher-Bilanz

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Bestandteil der Landesgartenschau in Überlingen waren die Menzinger Gärten in der Innenstadt. Foto: Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH

Am Bodensee fanden in diesem Jahr gleich zwei Gartenschauen statt – die Gartenschau in Lindau sowie die Landesgartenschau in Überlingen, die ursprünglich bereits für 2020 geplant war. Beide Veranstaltungen hatten mit Corona-Beschränkungen und teils widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen, konnten am Ende aber dennoch ein positives Fazit ziehen.

Rund 700.000 Besucher auf erster Landesgartenschau am Bodensee

Die Landesgartenschau in Überlingen schloss am 17. Oktober nach 171 Tagen ihre Tore. Insgesamt rund 700.000 Besucher zählte die Veranstaltung, die ursprünglich bereits 2020 stattfinden sollte, aufgrund von Corona aber erst am 30. April dieses Jahres starten konnte, in diesem Zeitraum. Vor Beginn der Pandemie hatten die Veranstalter mit etwa 775.000 Besuchern gerechnet – diese Zahl wurde nach der Corona-bedingten Verschiebung auf 658.750 Besucher nach unten korrigiert, womit die Landesgartenschau am Bodensee letztlich die Erwartungen sogar übertroffen habe. Bei den Einnahmen gehen die Verantwortlichen in Überlingen derzeit von 8,52 Millionen Euro aus, womit sich das nach der Verschiebung geschätzte Corona-Defizit um rund eine Million Euro auf etwa fünf Millionen Euro reduziert habe. Davon wird das Land Baden-Württemberg nach Angaben der Veranstalter zwei Drittel tragen, die Stadt Überlingen ein Drittel. „Vor allem beim Verkauf der Dauerkarten lagen die Erträge deutlich höher als erwartet“, so Landesgartenschau-Geschäftsführer Roland Leitner.

Überlingens Stadtoberhaupt hofft auf nachhaltige Effekte für Tourismus

Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler geht davon aus, dass die erste Landesgartenschau am Bodensee die Stadt über Jahre hinaus prägen werde. „Natürlich profitiert Überlingen in erster Linie von den neu entstandenen dauerhaften Angeboten für die Bürgerschaft und die Gäste. Sei es durch den Uferpark mit freien Seezugängen und einem hochwertigen Gastronomie-Gebäude oder durch ein ganzjährig geöffnetes Pflanzenhaus in den Villengärten, neue innerstädtische Gärten, neue Spiel- und Freizeitmöglichkeiten sowie eine hochattraktive Uferpromenade mit Mantelhafen und Landungsplatz, deren Sanierung durch die Landesgartenschau initiiert wurde.“ Für den Tourismus erhofft sich das Stadtoberhaupt „nachhaltige Effekte aufgrund der Steigerung des Bekanntheitsgrads sowie der weiteren Profilierung Überlingens als die Garten- und Gesundheitsstadt am Bodensee.“

Wie Landesgartenschau-Geschäftsführerin Edith Heppeler erklärte, bleibe das Gelände in Überlingen wegen des nun anstehenden Rückbaus vorerst für die Öffentlichkeit geschlossen. „Wir werden sehr zügig mit dem Abbau der temporären Ausstellungsbereiche und Wechselflorbeete sowie der Bühnen und sämtlichem Mobiliar beginnen, und rechnen damit, dass wir den Uferpark im Dezember der Bevölkerung zum freien Zutritt übergeben können“, so Heppeler. Teile des Mobiliars und der Ausstattung aus allen fünf Ausstellungsbereichen will die Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH demnach am 6. November an Interessenten verkaufen. Pflanzen werden dagegen nicht zum Verkauf angeboten.

Gartenschau in Lindau mit „hervorragendem Ergebnis“

Bereits am 10. Oktober verabschiedete sich die ebenfalls am Bodensee stattfindende Gartenschau in Lindau, die den Veranstaltern zufolge nach 144 Tagen exakt 287.482 Besucher verzeichnet hatte. Vor Corona wurde mit 300.000 Besuchern gerechnet, weshalb Lindaus Bürgermeister Mathias Hotz von einem „hervorragenden Ergebnis“ sprach. Auch Gartenschau-Geschäftsführerin Claudia Knoll zeigte sich mit der Besucher-Bilanz in Lindau sehr zufrieden, „wenn man bedenkt, dass uns zunächst Corona gewaltig gebremst hat und zudem der Sommer teilweise verregnet war“. Zudem musste das Gelände aufgrund von Sturmschäden zweimal zeitweise geschlossen bleiben, und wegen der Corona-Maßnahmen konnten Busreisen zu Beginn die bayerische Gartenschau nicht ansteuern, was sich ebenfalls negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt habe. Besser als erwartet lief dagegen der Verkauf von Dauerkarten – statt der veranschlagten 7.000 Tickets wurden den Verantwortlichen zufolge über 8.300 Dauerkarten abgesetzt, darunter auch an sehr viele Jugendliche und junge Familien. „Ich habe noch nie so viel junges Publikum auf einer Gartenschau gesehen“, so Geschäftsführerin Knoll.

Umgehend nach der Schließung des „Gartenstrands“ begann den Angaben zufolge der Rückbau in Lindau, am 16. Oktober fand außerdem der Abverkauf von Sitzmöbeln, Sonnenschirmen und anderen Ausstellungsbestandteilen statt. Bereits im November soll das Gelände dann wieder frei begehbar sein, hoffen Claudia Knoll und ihr Geschäftsführerkollege Meinrad Gfall, laut denen sich schon jetzt abzeichne, dass bleibende Einrichtungen wie die Uferstufen, die Spielplätze oder auch der Kiosk bei den Einheimischen hohe Akzeptanz finden werden.

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