Gemeinschaftsprojekt: Zierpflanzen-Gärtner produzieren nachhaltig

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André Engh-Bongers (l.) und Bernd Germes bringen in diesem Jahr ihre ersten gemeinsam nachhaltig produzierten Cuphea hyssopifolia auf den Markt. Foto: GMH/LV-NRW

Japanische Scheinmyrthen, produziert in Substrat mit 50 Prozent weniger Torfanteil und umweltfreundlichen Töpfen aus Recycling-Material: Die Gärtner André Engh-Bongers und Bernd Germes setzen auf nachhaltige Pflanzen-Erzeugung und haben dazu ein Gemeinschaftsprojekt mit Vorbildfunktion gestartet.

100 Prozent torffrei als langfristiges Ziel

Rund 60.000 Cuphea hyssopifolia wollen Germes und Engh-Bongers in ihren Gartenbau-Betrieben am Niederrhein in diesem Jahr gemeinsam produzieren. Dafür haben sich die beiden Zierpflanzen-Gärtner unter anderem eine spezielle Substrat-Mischung zusammenstellen lassen, die mit 50 Prozent weniger Torf auskommt. Auf lange Sicht wollen die beiden sogar zu 100 Prozent torffrei produzieren, wie der 29-jährige Germes, Geschäftsführer von Futura Flower – Gartenbau Canders & Germes, erklärt.

Dass die beiden Betriebe dabei gemeinsame Sache machen, kommt nicht von ungefähr – beispielsweise erreichten sie erst zusammen die erforderliche Mindestmenge, um ihr torfreduziertes Substrat herstellen lassen zu können. „In der heutigen Zeit ist es wichtig, dass wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Und das nicht nur, um solche Projekte auf die Beine zu stellen“, sind Germes und Engh-Bongers überzeugt.

Nachhaltigkeit: beide Betriebe GlobalGAP zertifiziert

Eine Zusammenarbeit der beiden in Straelen ansässigen Gartenbau-Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit lag dabei förmlich auf der Hand. Die Familienbetriebe, die seit über 15 Jahren am Niederrhein Zierpflanzen wie die Japanische Scheinmyrthe produzieren, sind beide GlobalGAP zertifiziert und legen unter anderem Wert auf bienenfreundliche Pflanzen. „Darauf achten wir auch bei den erforderlichen Kulturmaßnahmen“, so Germes.

Mit Erfolg: „Im Sommer summen so viele Hummeln und Bienen um die Pflanzen herum, dass man das Gefühl bekommt, das Gewächshaus hebt gleich ab“, ergänzt der 27-jährige Engh-Bongers, Geschäftsführer des gleichnamigen Gartenbau-Betriebs.

Zierpflanzen-Gärtner wollen Plastikmüll weiter reduzieren

Ihre nachhaltig produzierten Dauerblüher sollen ab Ende des Monats im Handel erhältlich sein – in blauen Töpfen mit dem Umweltengel. „Der Topf wurde aus Recycling-Material aus dem Gelben Sack hergestellt und kann auf diesem Weg auch wieder entsorgt werden“, so Engh-Bongers.

Aus herkömmlichem Plastik ist dagegen das Stecketikett mit Biene und Herz – noch. Sofern die Cuphea bei den Kunden Anklang finden, wollen die beiden Zierpflanzen-Gärtner auf umweltfreundlichere Etiketten aus Holz und Steinpapier umstellen und den Plastikmüll so noch weiter reduzieren.

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