Gemüse: Rekordflächen im Unterglas-Anbau

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Fruchtgemüse wie Tomaten hat im Unterglas-Anbau in den vergangenen Jahren mengen- und flächenmäßig zugelegt. Foto: Gabriele Friedrich

Die Investitionen in neue Unterglas-Anlagen für die Produktion von Fruchtgemüse haben in den vergangenen Jahren zugelegt. Allein 2018 sind mehr große Neuanlagen in die Produktion gegangen als jemals zuvor. Damit hat die Unterglas-Fläche in Deutschland ihren bisherigen Höchststand erreicht, informiert die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).

Bauboom im Unterglas-Anbau von Gemüse beginnt vor etwa zehn Jahren

Vor etwa zehn Jahren begannen Unternehmen in Deutschland verstärkt in den Unterglas-Anbau für Fruchtgemüse zu investieren. Sowohl in den traditionellen Anbauregionen für Unterglas-Gemüse als auch „auf der grünen Wiese“ entstanden hochmoderne Großanlagen, die sich vor allem auf den Anbau von Fruchtgemüse konzentrierten. Ein Höhepunkt der Neuinvestitionen war 2014 erreicht, als bundesweit gut 40 Hektar neue Glasflächen in den Ertrag gingen.

Danach wurde es ruhiger um die Investitionstätigkeit. Einige Jahre nach dem ersten Bauboom im deutschen Unterglas-Anbau kristallisiert sich nun 2018 wieder als starkes Jahr für neu in den Ertrag gekommene Gewächshäuser heraus, so die AMI.

Großteil der Gemüseernte unter Glas entfällt auf Fruchtgemüse

Bezüglich der Kulturen hat sich in den vergangenen Jahren ein Wandel vollzogen. Während 2008 noch mehr als die Hälfte der Unterglas-Flächen auf Salate, Radies und Ähnliches entfielen, waren es 2018 nur noch 44 Prozent. Aufgrund der hohen Erträge im Anbau von Fruchtgemüse vor allem gegenüber Blattsalaten, aber auch im Vergleich zu Radies und Rettichen, liefern die Erntemengen noch deutlichere Zahlen. So entfielen 2018 etwa 92 Prozent der Gemüseernte unter Glas auf Fruchtgemüse gegenüber 86 Prozent vor zehn Jahren.

Diese starken Entwicklungen im Unterglas-Anbau der vergangenen Jahre waren für die AMI Grund genug, sich ein drittes Mal in einer Studie mit den Flächenentwicklungen im deutschen Unterglas-Anbau zu beschäftigen. Denn seit der letzten Studie mit den Daten aus dem Jahr 2013 schlägt ein Produktionsplus von 37 Prozent zu Buche, welches überwiegend auf die Produktion von Fruchtgemüse entfällt.

Top sechs der Gemüsearten im Unterglas-Anbau

Nach den aktuellen Daten der AMI beträgt die Unterglas-Fläche für Gemüse insgesamt 1.320 Hektar. Die Top sechs der Gemüsearten haben daran einen Anteil von 80 Prozent, die anderen 20 Prozent verteilen sich auf alle übrigen.

In den Top sechs entfallen laut AMI in 2018:

  • auf Tomaten 398 Hektar (2017: 374 Hektar)
  • auf Gurken 228 Hektar (2017: 221 Hektar)
  • auf Feldsalat 211 Hektar (2017: 205 Hektar)
  • auf Paprika 108 Hektar (2017: 94 Hektar)
  • auf Kopfsalate 69 Hektar (2017: 72 Hektar)
  • auf Radies 43 Hektar (2017: 44 Hektar)
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