Unsicherheit bei den Gemüseanbauern in NRW
Gemüsebaubetriebe hoffen auf Erntehelfer aus Drittstaaten. Die Verhandlungen der Politiker laufen jedoch immer noch: Anke Knaup, Geschäftsführerin im Fachverband Gemüsebau, berichtete bei der Delegiertenversammlung des Gartenbauverbandes NRW in Essen. Die Rekrutierung von Saisonarbeitern gestalte sich enorm schwierig. Die Ergebnisse einer Umfrage zur Erntesaison 2019 unter 1.000 Spargel- und Beerenerzeugern bundesweit zeigten deutlich eine extreme Unsicherheit der Arbeitgeber in Sachen Produktionsentwicklung. Dies aufgrund des Erntehelfermangels. Es werde angenommen, dass über 50 Prozent der Erzeuger heute noch nicht wissen, ob sie ihre Produktion reduzieren oder ausweiten wollen, so Knaup. Viele Anbauer reduzieren vorsorglich die Flächen auch aufgrund des Erntehelfermangels, sagte sie in Essen.
Verhandlungen mit Drittstaaten stocken
In den vergangenen Jahren sei es für die landwirtschaftlichen Betriebe sogar immer schwieriger geworden, Erntehelfer aus Nicht-EU-Staaten zu rekrutieren. Auch dieser Trend sei bereits seit einiger Zeit spürbar. Aufgrund unterschiedlichster Faktoren sei besonders in vielen Ländern Osteuropas die wirtschaftliche Entwicklung deutlich gestiegen und somit die Bereitschaft zur Saisontätigkeit gesunken. Daher wurden die Ankündigungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des Bundesarbeitsministeriums aus dem Jahr 2018, dass künftig Verhandlungen mit Drittstaaten eingeleitet werden sollen, in der Branche mit großer Hoffnung aufgenommen, so Knaup. Leider sei seitdem keine Verbesserung festzustellen.
Probleme mit Sozialversicherungsbeiträgen für Erntehelfer
Anfragen bei den beteiligten Arbeitsagenturen ergaben lediglich, dass die Verhandlungen weiter geführt würden, aber aufgrund von Problemen mit Sozialversicherungsbeiträgen ins Stocken geraten seien. Ansonsten könnten keine Auskünfte erteilt werden. Dies sorge für große Unsicherheit in der Branche, sagte sie. Für die Sonderkulturerzeuger mit großem Personalbedarf sei Planungssicherheit schließlich unabdingbar.