Glyphosat-Klagen: weitere Schlappe für Bayer in den USA

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Mit der Übernahme von Monsanto hat der Agrarchemiekonzern Bayer auch die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Roundup und dessen Wirkstoff Glyphosat übernommen. Foto: Bayer

Erneut musste Bayer in einem laufenden Glyphosat-Verfahren eine Niederlage hinnehmen. Das zuständige Gericht in San Francisco hatte am 9. August ein Urteil bestätigt, laut dem der Agrarchemiekonzern für die Krebserkrankung eines kalifornischen Ehepaars haften muss. Mehr als 70 Millionen Euro Schadenersatz soll Bayer demnach an die Kläger zahlen.

Bayer verliert drittes Berufungsverfahren in Folge

Nachdem Bayer bereits die ersten beiden Berufungsverfahren in den Vereinigten Staaten verloren hatte, kassierte das Leverkusener Unternehmen jetzt laut Medienberichten eine erneute Schlappe vor einem US-Gericht. Verhandelt wurde dieses Mal die Klage des kalifornischen Ehepaars Alberta und Alva Pilliod, die ihre Krebserkrankungen auf den Wirkstoff Glyphosat zurückführen. 2019 hatten Geschworene in Kalifornien den Agrarchemiekonzern in diesem Fall zunächst zu Schadenersatz- und Strafzahlungen von rund zwei Milliarden Dollar verurteilt, im späteren Verfahrensverlauf hatte das Gericht diese Summe auf 86,7 Millionen Dollar (etwa 73,9 Millionen Euro) herabgesetzt. Dieses Urteil wurde vom zuständigen Berufungsgericht in San Francisco am 9. August bestätigt.

Konzern mit Entscheidung des Gerichts nicht einverstanden

Medienberichten zufolge hat ein Sprecher von Bayer inzwischen erklärt, dass der Konzern die Entscheidung des Gerichts zwar respektiere, damit jedoch nicht einverstanden sei, da das Urteil nicht durch die Beweislage beim Prozess oder geltendes Recht gedeckt sei. Entsprechend wolle das Unternehmen seine Optionen für eine erneute Überprüfung des Falls sondieren, wie unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet.

Zahlreiche weitere Glyphosat-Klagen in den USA

Der vorliegende Fall ist nicht das einzige Verfahren, das in den USA gegen Bayer läuft – vielmehr sieht sich der Konzern laut Medienberichten mit zahlreichen weiteren Glyphosat-Klagen konfrontiert. Lediglich drei Fälle wurden demnach bislang abschließend vor Gerichten verhandelt, in denen jeweils gegen das Unternehmen entschieden wurde. Erfolglos war der Agrarchemieriese bis dato auch in den Berufungsverfahren geblieben. So hatte etwa im Mai das zuständige Gericht in San Francisco bereits ein Urteil bestätigt, das dem krebskranken Kläger Edwin Hardeman umgerechnet rund 20,6 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen hatte. Hardeman hatte das von ihm verwendete Roundup für seine Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs verantwortlich gemacht. Bayer hatte auch nach diesem Urteil angekündigt, weitere rechtliche Schritte einzuleiten.

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