Good News: Expansion für mehr Sortimentsvielfalt

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Regina Reiter-Kegreis und Bernd Kegreis in ihrem Gartenbau-Unternehmen in Malsch. Foto: Gartenbau Reiter

Die Situation vieler Blumengroßmärkte ähnelt sich in einem Punkt: In den vergangenen zehn, zwanzig Jahren ist die Anzahl der Marktbeschicker zurückgegangen. Diese Entwicklung spiegelt die des regional orientierten deutschen Gartenbaus wider: Es werden weniger Betriebe – doch die, die bleiben, werden größer und expandieren weiter.

Ein exemplarisches Beispiel dafür ist das Gartenbau-Unternehmen Reiter aus Malsch, das seine Produktion über den Blumengroßmarkt (BGM) Karlsruhe vertreibt. Wie andere auch, befindet sich der Blumengroßmarkt Karlsruhe in einem Transformationsprozess. Mitgliedsunternehmen schließen, Altersgründe sind die Regel, Nachfolger wurden nicht gefunden.

Gartenbau Reiter Gründungsmitglied des BGM Karlsruhe

„Das heißt aber nicht, dass die Sortimente verloren gehen. Sie werden in der Regel von anderen Erzeugern übernommen“, meint Bernd Kegreis. Gemeinsam mit seiner Frau, der Gärtnermeisterin Regina Reiter-Kegreis, führt er den Gartenbaubetrieb in der dritten Generation. Gartenbau Reiter war Gründungsmitglied des BGM Karlsruhe.

Ein Beispiel dieser Sortimentsübernahme wird bei Chrysanthemen praktiziert. Ein Erzeugerbetrieb schloss aus Altersgründen und Gartenbau Reiter übernahm Sortimentsteile. Dabei spielt natürlich auch der Know-how-Transfer eine Rolle. „In diesem aktuellen Fall funktioniert das hervorragend, wir tauschen uns über alles aus“, freut sich Bernd Kegreis.

Sortimentsübernahmen benötigen zusätzliche Produktionsflächen

Wer Sortimente zusätzlich übernimmt, der muss auch für die benötigten Produktionsflächen sorgen. Diese Expansionsfrage ist für den Erzeugerbetrieb aus Malsch kein Neuland. Auf eigenem Gelände wird auf 7.000 Quadratmetern unter Glas produziert – das komplette Beet- und Balkonprogramm, das Herbstsortiment, Weihnachtssterne in allen Größen und die Frühlingsflora. Bernd Kegreis ist bis auf wenige Wochen das ganze Jahr auf dem Blumengroßmarkt Karlsruhe präsent.

Zusätzlich zum eigenen Betrieb (sechs Angestellte plus Aushilfen) wurde vor etwa sechs Jahren ein Gartenbau-Unternehmen mit 4.500 Quadratmetern unter Glas in Pacht übernommen. Die Produktion vor Ort untersteht einem Gärtner-Ehepaar, den ehemaligen Inhabern, die natürlich in ihrem einst eigenen Betrieb besonders motiviert sind und ihr Know-how einfließen lassen.

Warum das Ehepaar Kegreis auf Expansion setzt

Eine weitere Expansion erfolgte im Vertragsanbau. Mit zwei Unternehmen (insgesamt etwa 7.000 Quadratmeter unter Glas) arbeitet Bernd Kegreis seit drei Jahren erfolgreich zusammen. Er bestimmt die Kulturen und die Mengen, er steuert die Vermarktung, und er bestimmt die Preise. Ebenso gilt: Er trägt das unternehmerische Risiko.

Doch warum setzt das Ehepaar Kegreis auf Expansion – wo man doch immer wieder hört, im Gartenbau ließe sich kein Geld verdienen, die Branche habe keine Zukunft? „Wir haben mit unserem Unternehmen noch einiges vor“, beschreibt Bernd Kegreis die Motivation. „Wir müssen auch zusehen, dass der Blumengroßmarkt Karlsruhe seine Attraktivität behält. Wir möchten dazu beitragen, den Komplettmarkt aufrecht zu erhalten, möglichst zu verbessern. Nur gemeinsam sind wir stark.“ Zu der „Gemeinsamkeit“ in Karlsruhe zählt er auch die Landgard-Niederlassung neben dem BGM, „die Kunden anzieht“.

Expansion von Gartenbau Reiter geht weiter

Die Expansionsstrategie von Gartenbau Reiter ist trotz des Wachstums in den vergangenen Jahren noch nicht beendet. Auch die Handelszukäufe werden ausgeweitet. „Wenn die Preise nicht steigen, aber die Kosten höher sind, dann muss man selbst größer werden“, ist die unternehmerische Überzeugung von Bernd Kegreis.

Die ganze Expansionsgeschichte des Gartenbau-Unternehmens Reiter aus Malsch ist in unserer Serie „Good News“ in der TASPO 34/2016 erschienen. Ein Exemplar der Ausgabe können Sie per Mail bei Melanie Schuhmacher bestellen.

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