Kapelle zwei Jahrzehnte vor dem Europa-Park entstanden
An sich denkt man bei einem Vergnügungspark mehr an Spektakel. Doch die Besucher des Europa-Parks finden dort auch Plätze, um zur Ruhe zu kommen. Ein solcher Platz ist zum Beispiel der Familienfriedhof. Er ist zwar bauseits abgetrennt, dennoch liegt er innerhalb des Freizeitparks.
Die Böcklin- oder Marien-Kapelle fällt dem Besucher mitunter gar nicht auf. Sie ist der offenen Grabkirche der Grafen von Böcklin nachempfunden. Gebaut wurde sie 1954 und 1955 und im Juli 1955 unter starker Beteiligung der Ruster Bevölkerung eingeweiht. Zu dieser Zeit gab es den Europa-Park noch gar nicht – er wurde erst 20 Jahre später, am 12. Juli 1975, eröffnet.
Friedhof nicht mehr in Betrieb, aber immer noch attraktiv bepflanzt
An der Außenwand der Böcklin- oder Marien-Kapelle und darum herum befinden sich die Grabtafeln und Grabsteine der Böcklins und ihrer Verwandten. Auch wenn der Friedhof selbst nicht mehr in Betrieb ist, so wird die Kapelle von der „Kirche im Europa-Park“ immer noch genutzt. Und auch die Grablege ist attraktiv bepflanzt, sodass der Betrachter den Eindruck gewinnen könnte es handle sich hier noch um einen aktiven Friedhof.
Über der Eingangstür der Kapelle ist folgende Inschrift zu lesen: „Sancta Maria 1954 ora pro nobis“. In früherer Zeit erstreckte sich der Blick von der Kapelle aus bis zur Hochkönigsburg, eine im 20. Jahrhundert rekonstruierte Burg bei Orschwiller (Orschweiler) im Elsass.
Grablege gegenüber vom Mini-Scooter
Heute sind Kapelle und Grablege umgeben von hohen Zypressen und befinden sich im Themenbereich Niederlande, gegenüber vom Mini-Scooter und neben der Attraktion „Der fliegende Holländer“. Bis 1991 im Norwegischen Themenbereich die Stabkirche gebaut wurde, feierte Zirkuspater Heinz-Peter Schönig alljährlich in der Marien-Kapelle einen Gottesdienst mit und für die Artisten.