Grillgerätehersteller Landmann stellt Insolvenzantrag

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Der deutsche Grillgerätehersteller Landmann stellte Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Foto: Landmann

Der deutsche Hersteller von Grillgeräten Landmann hat beim zuständigen Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Man wolle das Insolvenzrecht nutzen, um die Neustrukturierung und Sanierung des Unternehmens zu beschleunigen, heißt es in einer Meldung.

Sanierungschancen des Insolvenzrechts nutzen

Die Geschäftsführung des deutschen Grillgeräteherstellers Landmann aus Osterholz-Scharmbeck hat beim zuständigen Amtsgericht Verden einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Davon betroffen sei allerdings lediglich die deutsche Hauptgesellschaft der Unternehmensgruppe, heißt es. Das Unternehmen befinde sich seit Längerem bereits in einem Restrukturierungsprozess, der nun durch das Insolvenzrecht beschleunigt werden solle. Hier wolle man die Sanierungschancen nutzen, so die Unternehmensgruppe in einer Meldung. Das Unternehmen beschäftige insgesamt rund 200 Mitarbeiter, 100 davon in Deutschland und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 60 Mio. Euro.

Investorenprozess wird weiter vorangetrieben

Bereits im September 2020 wurde die interne Lagerlogistik ausgelagert. Ziel der Neuausrichtung sei es, stabile Zukunftsperspektiven für Landmann als internationalen Spezialisten im Grillmarkt aufzubauen. Weiterhin wurde die Suche nach Investoren angeschoben, die nun im Zuge des Insolvenzverfahrens weiterverfolgt werde. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Malte Köster der Kanzlei WillmerKöster bestellt. In einer ersten Stellungnahme erklärte Köster, dass der Geschäftsbetrieb bei LANDMANN bis auf weiteres fortgeführt werden kann. Zudem sind die Löhne und Gehälter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den deutschen Gesellschaften bis Ende Januar 2021 abgesichert.

„Kurs zur Restrukturierung und Neuausrichtung fortzusetzen“

„Wir werden gemeinsam mit der Geschäftsführung alles daransetzen, den eingeschlagenen Kurs zur Restrukturierung und Neuausrichtung fortzusetzen und zu beschleunigen. Im Kern steht dabei, dass extrem saisonal geprägte Geschäft bei Landmann auf stabile Beine zu stellen und die Zukunftsfähigkeit abzusichern. Parallel werden wir den erfolgreich gestarteten Verkaufsprozess vorantreiben. Landmann verfügt als zweitgrößter deutscher Grillhersteller über eine starke Marktposition und auch international über einen hohen Grad an Bekanntheit. Dies bietet Chancen, wie auch das hohe Interesse am Investorenprozess belegt“, erklärt Insolvenzverwalter Köster. „Unser Ziel ist es, den eingeschlagenen Kurs zur Restrukturierung der Gruppe – speziell auch unter den Rahmenbedingungen der Corona-Krise – zu beschleunigen, in dem wir die Sanierungschancen des Insolvenzrechts nutzen. Die allgemeinen Rahmenbedingungen sind zuletzt nicht einfacher geworden. Auch, wenn uns der Schritt nicht leichtgefallen ist, verbinden wir mit dem Insolvenzantrag die Hoffnung auf einen echten Neustart. Wir werden weiter alles daransetzen, stabile Perspektiven für die Zukunft zu schaffen“, lassen Thomas Seitz und Uwe Scharunge, Geschäftsführer bei Landmann verlauten.  

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