Autonomous Greenhouse Challenge: Wissen über Anbau in Algorithmen umsetzen
Fünf Teams messen sich in dem internationalen Wettbewerb miteinander. „Wissen über Anbau in Algorithmen umsetzen, damit Computer den Produktionsprozess automatisch regulieren können, auch in Gebieten, in denen es an praktischem Wissen fehlt – so lautet die Herausforderung der Autonomous Greenhouse Challenge“, erklärt Dr. Silke Hemming, Forschungsleiterin Gewächshaustechnik Wageningen University & Research.
Vier Monate bleiben den Teams, um auf 96 Quadratmetern eine möglichst potente Gurkenproduktion aufzubauen, die völlig ohne menschlichen Einfluss funktioniert. „Jedes Team hat seine eigenen Algorithmen entwickelt, um die Produktionsbedingungen im Gewächshaus zu steuern und zu kontrollieren. Dazu zählen Lichteinstrahlung, Temperatur, CO2-Konzentration, Düngung und andere Parameter wie Pflanzen- und Stammdichte“, führt Hemming weiter aus.
Gurkenproduktion mit vollautomatisierter Klimasteuerung und Düngung
In der kommenden Woche gehen Kameras und Sensoren online und versorgen die Wissenschaftler mit relevanten Kulturdaten. Sie ermöglichen ein Eingreifen von außen, sollten Klima oder Düngung im Gewächshaus angepasst werden müssen. Die Teilnehmer selbst dürfen den Produktionsbereich in keinem Fall betreten, es sei denn, sie müssen technisches Equipment einrichten oder warten.
Organisiert wird die Autonomous Greenhouse Challenge von der Wageningen University & Research Greenhouse Horticulture und dem Internet-Spezialisten Tencent. „Wir glauben, dass der niederländische Gartenbau von diesem Wettbewerb und künstlicher Intelligenz zur Steuerung von Produktionsprozessen profitieren wird“, ist sich Hemming sicher.
Gemüseproduktion an allen Orten ermöglichen
„In vielen Ländern mangelt es an Wissen über Produktionsvoraussetzungen. Künstliche Intelligenz kann Menschen helfen, komplizierte Entscheidungen zu treffen, um so vor Ort Gemüse und Obst anbauen zu können. Höhere Ernten und Anbau im Allgemeinen sind besonders in Zeiten einer stetig wachsenden Weltbevölkerung wichtig“, so die Forschungsleiterin weiter.
Doch warum werden ausgerechnet Gurken im Wettbewerb kultiviert?
„Sie wachsen schnell, deshalb können wir in vier Monaten auch sehr viele Informationen sammeln“, lautet die einfache Antwort von Dr. Silke Hemming. Die Erntemengen und der finanzielle Ertrag, sowie die verbundenen Kosten und Nachhaltigkeitsfaktoren sollen im Anschluss an das Projekt mit den Produktionsergebnissen aus gewöhnlichen Gewächshäusern verglichen werden.