Produzenten im Süden blicken optimistisch auf Saison
Rund 14 Kilogramm Äpfel haben die Bundesbürger pro Kopf im vergangenen Jahr im Durchschnitt verbraucht. Die Saison steht aktuell in den Startlöchern und hat in den südlichsten Anbauregionen bereits begonnen. Bei der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft blickt man optimistisch auf die anstehende Ernte. „Laut erster Ernteprognose werden am Bodensee für die kommende Saison 2021/2022 etwa 3 Prozent mehr Tafeläpfel als im Vorjahr erwartet. Die Kaliber werden etwa gleich groß sein, wie in der aktuellen Saison. Die äußeren und inneren Qualitäten der Früchte sind laut Prognose gut bis sehr gut. Der Erntestart beginnt voraussichtlich ein bis zwei Wochen später als im vergangenen Jahr“, erklärt Alessia Marquart, Leitung Marketing. Ende des Monats werde die Ernte in Brandenburg beginnen. „Wir freuen uns in diesem Jahr auf eine den Ertragspotentialen angepasste und gute Apfelernte in den Anlagen unserer Produzenten. Nach drei besonders herausfordernden Jahren in Hinblick auf die Witterung sehnen wir uns wieder nach einer normalen, qualitativ und quantitativ guten Ernte. Noch liegen einige Wochen vor uns, aber die Vorzeichen stehen gut“, erläutert Patrick Ruffert, Geschäftsführer der MEV Wesendahl.
Knappe Normalernte im Osten erwartet
In den östlichen Anbaugebieten erwartet man normale Erträge, wie Steffen Aurich, Geschäftsführer der VEOS Vertriebsgesellschaft für Obst mbH betont. „Die Vertriebsgesellschaft für Obst mbH (VEOS) mit Ihren Erzeugern in Sachsen und Thüringen, Sachsen Anhalt und Brandenburg erwartet insgesamt eine knappe Normalernte mit vermutlich guten Qualitäten. Größere, frostbedingte Ausfälle hat es nur bei unseren Erzeugern in Brandenburg gegeben“, so Aurich.
Altes Land erwartet höhere Erträge als im Vorjahr
Das Alte Land im Norden Deutschland gehört zu den größten Apfelanbaugebieten Deutschlands, wo die klassischen norddeutschen Apfelsorten Holsteiner Cox und Roter Boskop und viele weitere Sorten wie Elstar und Red Jonaprince angebaut werden. Man erwarte gute Erntemengen, auch bei neuen Sorten wie Sweetango, Rockit, Fräulein und Kissabel, dessen Anlagen noch nicht im Vollertrag sind. „Die rund 500 Obstbaubetriebe im Alten Land erwarten im Herbst eine Erntemenge von etwa 308.000 Tonnen Äpfel. Wir werden damit erneut oberhalb von 300.000 Tonnen liegen und das Vorjahresniveau ganz leicht überschreiten“, wirft Jens Anderson, Marketingleiter von Elbe-Obst einen Blick auf die anstehende Saison. Positive Vorzeichen sehe man im Westen Deutschlands. „Die Kulturen stehen bei der aktuellen Witterung kaum unter Stress, daher erwarten wir insgesamt eine sehr gute Ernte. Los geht es schon Mitte August mit der frühen Sorte Delbar Estivale, danach folgen Elstar und Gala Anfang bis Mitte September. Bisher sind die Qualitäten sehr gut und die Früchte zeigen vor allem eine schöne Färbung. Durch die häufigen Niederschlägen der letzten Wochen rechnen wir außerdem in dieser Saison mit mehr Äpfel mit größeren Kalibern“, sagt Arthur Heinze, Vertriebsleiter Obst bei Landgard West Obst & Gemüse. „Der viele Regen ist für unsere Äpfel auf jeden Fall förderlich und es gibt tendenziell jetzt mehr gutes Obst. Unsere neue Clubsorte Evelina bietet uns mehr Ertragssicherheit und dank neuer Hagelnetze sind wir bisher auch ohne nennenswerte Schäden durch die Saison gekommen. Damit kann unsere erste Evelina-Saison nun starten“, fügt Apfelerzeuger Matthias Sonntag aus Wachtberg hinzu.