Nachhaltiger und umweltschonender Anbau
Die Hephata-Gärtnerei auf dem Stammgelände der Hephata Diakonie in Schwalmstadt-Treysa ist eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM). Die Gärtnerei beschäftigt dort über 50 Mitarbeiter in den Bereichen Floristik, Blumen- und Zierpflanzenanbau, Gemüseanbau sowie Außen- und Anlagenpflege. Neben den Beschäftigten mit unterschiedlich stark ausgeprägten Behinderungen sind in der Hephata-Gärtnerei zudem auch zehn hauptamtliche Mitarbeiter, zwei Auszubildende in den Bereichen Floristik und Zierpflanzen sowie bis zu vier Teilnehmende eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) tätig. Seit nunmehr 120 Jahren habe man sich in der Hephata-Gärtnerei einem nachhaltigen und umweltschonenden Anbau von Blumen, Pflanzen und Gemüse verschrieben und verzichtet auf jegliche Art von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Dies gilt sowohl für die über 40 auf dem Gelände angebauten Arten von Kräutern wie auch für sämtliches dort produziertes Gemüse. Stattdessen kommen Nützlinge zum Einsatz. Ergänzt wird das Angebot der Hephata-Gärtnerei durch Produkte der sozialen Landwirtschaft der Hephata Diakonie, wie zum Beispiel Eiern und Kartoffeln der Marke „Für Uns“.
„Hephata-Gärtnerei bietet viele Aspekte von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein“
Als der Umweltbeauftragte der EKKW, Pfarrer Uwe Hesse, die Nachricht überbrachte, dass der diesjährige Preis an die Hephata-Gärtnerei gehe, war die Freude groß, besonders bei Klaus Lewinsohn, Leiter der Hephata-Gärtnerei, der es zunächst kaum fassen konnte. „Was?? Das ist ja toll!“, waren zunächst seine Worte. „Die Hephata-Gärtnerei bietet viele Aspekte von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Dazu kommt noch, dass hier Menschen mit Behinderungen eine Arbeit haben. Das hat die Jury überzeugt“, erklärte Pfarrer Hesse die Wahl. „Der Preis ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Wir arbeiten im Einklang mit der Natur. Wir vermeiden Kunststoffe, nutzen Regenwasser und Nützlinge wie Marienkäfer oder Schlupfwespen in der Schädlingsbekämpfung. Wir arbeiten nach den Maßgaben des Öko-Landbaus“, erklärte Lewinsohn schließlich weiter.
Unabhängige Jury entscheidet über Preisvergabe
Die unabhängige Jury bewertet nach einem eigens aufgestellten Punktesystem verschiedene Kriterien. „Wichtig sind uns unter anderem Langfristigkeit und Nachhaltigkeit, Umweltschutz, die Bewahrung der Schöpfung, die Vorbildfunktion für andere und natürlich ein kirchliches Profil“, erklärte Hesse diese Kriterien. Die Bewerbung um den Umweltpreis habe der Gärtnerei-Leiter mit großer Spannung verfolgt. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen. Aber mein Team hat das verdient. In der Gärtnerei arbeiten so viele motivierte Mitarbeiter, die ein so wunderbares Gewerk mit aufgebaut haben. Ich bin stolz auf sie und auch auf die Menschen mit Behinderungen, die hier arbeiten.“ Von dem Preisgeld wünschen sich die Mitarbeiter und Klienten eine professionelle Kaffeemaschine für den Pausenraum. Die offizielle Verleihung des Preises ist für den Herbst geplant.