Horticulture für Hipster: Zimmerpflanzen als neue Stilaccessoires

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Zimmepflanzen in allen Größen und mit viel Blattgrün werden heute wie Designobjekte inszeniert. Foto: Claudia Kordes

Hängende Gärten, Gläser voll Grün und Instagramable Gewächse: Vor allem für die „Indoor“-Generation stellen Zimmerpflanzen eine Verbindung zur Natur dar. Die neue Zielgruppe mit den passenden Pflanzen zu bedienen, ist relativ einfach. Schwieriger wird es, diese zu verkaufen, denn der neue Verkaufspunkt für diese Produkte sind coole Locations in hippen Trendvierteln.

„Spießige“ Pflanzen werden als Designobjekt inszeniert

Zimmerpflanzen finden sich schon seit Jahrhunderten in den Wohnräumen der Menschen. Doch noch nie waren sie so sehr Stilaccessoire wie heute. Die Szene selbst inszeniert auch solche Pflanzen wie Designobjekte, die sie vor wenigen Jahren noch als spießig bezeichnet hätte. Wie die Monstera. Oder neu: Vertikales Grün, Flaschengärten, Kakteen oder Sukkulenten. Besonders beliebt sind Gewächse, die Punkte und Muster auf den Blättern haben, die gut vor einer in „Millennial Pink“ gestrichenen Wand aussehen, sich dem Scandi-Trend anpassen oder in einem Makramee-Hängetopf baumeln.

Verkauf von Kakteen, Sukkulenten und Co. gestiegen

So ungewohnt es klingt, doch Zimmerpflanzen wie Kakteen und Sukkulenten sind quasi über Nacht zum Lifestyleprodukt geworden. Initiiert wurde der Trend zunächst von Design-Magazinen, der dann über Social-Media-Portale und wohl auch durch die Diskussion um den Klimawandel die breite Masse erfasst hat. Inzwischen kommt kein In-Café und keine Hipster-Wohnung zwischen Brooklyn und Berlin mehr ohne Kakteen und Sukkulenten aus. Allein in den USA ist der Verkauf zwischen 2012 und 2017 um 64 Prozent gestiegen. Und in den USA werden inzwischen ein Viertel der Topfpflanzen an die junge Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen verkauft.

Neue Pflanzen-Shops für die neue Zielgruppe

Für die neue Klientel entstehen in Szenevierteln neue Shops, die Pflanzen in allen Größen mit viel Blattgrün liefern und eben einer starken Neigung des Sortiments in Richtung Interieur, die man in den üblichen Gartencentern und Blumengeschäften so nicht findet. Dort werden sie gekauft – fürs eigene grüne Wohnzimmer, aber auch als nettes Giveaway mit der Botschaft: Guck mal, diese Pflanze möchte ich gern mit dir und unseren Instagram-Followern teilen. Allein wegen der Fridays for Future-Bewegung werden sich neben den Millenials auch die Jugendlichen der neuen zwanziger Jahre dafür interessieren, als klimaneutrales Mitbringsel.

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