Hummeln sind auch bei niedrigen Temperaturen unterwegs
Bei den Diskussionen um bienenfreundliche Gärten und Pflanzen werden die Hummeln oftmals übersehen. Gerade ihre Wichtigkeit für viele Obstbäume bleibt dabei auf der Strecke. Bei niedrigeren Temperaturen, wenn Bienen eher träge werden, fliegen die Hummeln weiter und sind damit wichtige Bestäuberinsekten. Sie sind damit weitaus temperaturunempfindlicher, als ihre kleineren Artgenossen.
Rhododendron bietet große Nahrungsquelle
Immer wieder heißt es in den Diskussionen, dass gerade heimische Pflanzen die Insekten anlocken. Doch auch Rhododendron bietet eine große Nahrungsquelle für Hummeln und auch Schmetterlinge. In vielen Kreisen gelten Rhododendren immer noch als exotisch, doch sind sie aus deutschen Gärten kaum noch wegzudenken. “Er ist ein wahrer Hummel-Magnet und stellt den plüschigen Insekten Nahrung bereit”, so der Rhododendron-Experte der Baumschule Horstmann, Tobias Denker. “Es gibt ja durchaus auch heimische Rhododendren, beispielsweise die Arten hirsutum und ferrugineum. Nicht umsonst tragen sie den Beinamen ‘Alpenrose’. Auch der Rhododendron ponticum stammt aus Europa.”
Ziersträucher haben Vielzahl an Blüten
Durchihre Vielzahl an Blüten, ist der Tisch für Hummeln reich gedeckt und lockt die Tiere magisch an. Hier finden Hummeln Nektar und Pollen für ihre Ernährung. Die Blüten sind breit genug, um den flauschigen Insekten Einschlupf zu gewähren. In der Regel ist auch der Rüssel der Hummel länger als bei der Biene, wodurch sie auch tief in den Blütenschlund vordringen können, eben dorthin, wo ihre Nahrung verborgen ist. In eben dieser Eigenschaft der Pflanze liegt es begründet, dass Bienen den Rhododendron eher weniger frequentieren.
Rhododendron blüht, wenn andere Pflanzen nicht blühen
Um viele Hummeln anzuziehen, sollte man darauf achten, dass sie mit verschiedenen Arten von Rhododendren angelockt werden. Die Sträucher blühen zu verschiedenen Zeiten und bieten damit stets Nahrung für die Hummeln. Zudem blüht der Rhododendron, wenn andere Stauden noch nicht, oder nicht mehr in der Blüte stehen. “Beim Rhododendron lässt sich die Blütezeit ziemlich klar definieren. Deshalb sprechen wir Gärtner bei diesen Pflanzen von ‘Blütentagen’. Einige Sorten blühen bereits im Februar, andere noch im September. Die meisten im Mai und Juni”, so Gärtnermeister Denker.
„Wo Hummeln sich tummeln“ im Schoss Wolfsgarten
Ganz dem Thema Hummel widmet sich auch eine Lehrbaustelle auf dem Gelände vom Schloss Wolfsgarten bei Langen vom 06.-08. September. In einem gemeinsamen Projekt von Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus und der Phillip-Holzmann Berufsschule bauen Auszubildende zum Landschaftsgärtner einen kleinen Garten, „Wo Hummeln sich tummeln“. Neben einer ansprechenden Gestaltung stand in diesem Jahr bei der Planung auch die Frage im Mittelpunkt, wie man für Hummeln, Bienen und anderen Krabbeltieren ausreichend Nahrung und Lebensraum schaffen kann.
„Hier auf dem fürstlichen Gartenfest können wir zeigen, wie attraktiv eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau ist – unsere Auszubildenden sind mit Leidenschaft dabei. Denn jede Baustelle ist anders und jede Woche erwartet uns eine neue Herausforderung. Dabei lernt man in der Ausbildung nicht nur, wie man einen Baum richtig pflanzt und mit Maschinen umgeht. Mit der Anlage von Dachbegrünungen sorgen wir Landschaftsgärtner für ein angenehmes Stadtklima. Und eine gute Beratung bei der Pflanzenauswahl hilft Grundstücksbesitzern dabei, die Insektenvielfalt im eigenen Garten zu fördern“, erklärt Thomas Fischer, Ausbilder bei Andreas & Thomas Fischer GbR aus Rödermark zum Projekt im Schloss Wolfsgarten.