Innovationspreis Gartenbau für Pflanzenschule und Salifaktur

Veröffentlichungsdatum:

Nicole Klattenhoff (l.), Mitgründerin der Pflanzenschule, freut sich über den Innovationspreis Gartenbau, den der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel ihr in einer virtuellen Preisverleihung „überreichte“. Foto: BMEL/Photothek/Köhler

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die diesjährigen Gewinner des Innovationspreises Gartenbau bekanntgegeben. Ausgezeichnet wurden die Salifaktur GbR aus Sachsen-Anhalt, die Seespargel als innovative Sonderkultur anbaut, und die Pflanzenschule in Oldenburg für ihren innovativen Ansatz der Weiterbildung.

Pflanzenschule vermittelt breites Pflanzenwissen gezielt und praxisnah

„Verkaufsprofi für Gartenpflanzen“ – mit diesem Kurs startete 2018 das Fortbildungsangebot der Pflanzenschule in Oldenburg. Gegründet wurde sie von den Unternehmern Nicole Klattenhoff, Jens Schachtschneider und Michael Seuthe, angeboten werden spartenübergreifende Kurse für Mitarbeiter von Gartenbau-Betrieben, dem Dienstleistungsgartenbau und dem gärtnerischen Fachhandel. Dabei werden die Kursteilnehmer gezielt und praxisnah in einem breiten Pflanzenwissen geschult. „Die Pflanzenschule bietet damit ein Angebot, um das Wissen der Mitarbeitenden stets auf dem aktuellen Stand zu halten beziehungsweise zu erweitern“, lobt die Jury des Innovationspreises Gartenbau. „Das Schulungsprogramm schließt eine Lücke in der gärtnerischen Ausbildung, da der Wissenstransfer entlang der Wertschöpfungskette erfolgt und zudem Quereinsteigern und langjährig Beschäftigten eine fachliche Weiterbildung ermöglicht.“

Das Konzept der Pflanzenschule zeichnete die Jury mit dem Innovationspreis Gartenbau in der Kategorie „Kooperation/Betriebsorganisation/Unternehmenskonzepte“ aus und würdigt damit nach eigenen Angaben den innovativen Ansatz, der damit für die Weiterbildung in der Gartenbau-Branche geschaffen wurde. Das Angebot stehe dabei nicht in Konkurrenz zu bestehenden Bildungsangeboten der staatlichen Bildungsträger und Berufsverbände, sondern setze vielmehr auf das Prinzip „Aus der Praxis für die Praxis“. Die Gründer der Pflanzenschule würden damit in besonderer Weise ihren betrieblichen Aus- und Weiterbildungsauftrag erfüllen. Zudem könne das Projekt „eine inspirierende Wirkung entfalten, indem Weiterbildung erleichtert und damit noch stärker in den Fokus gartenbaulicher Unternehmerinnen und Unternehmern gerückt wird“, erklären die Juroren.

► Mehr über die Pflanzenschule, die bereits bei den TASPO Awards 2019 in der Kategorie „Bestes Konzept Ausbildung & Mitarbeiter“ gewonnen hatte, lesen Sie in unserem TASPO Spezial.

Magdeburger Start-up Salifaktur entwickelt Anbauverfahren für „Seespargel“

Den Innovationspreis Gartenbau in der Kategorie „Pflanze“ verlieh die Jury in diesem Jahr an die Salifaktur GbR. Das von Ken Dohrmann und Julian Engelmann gegründete Start-up-Unternehmen aus Magdeburg hat den Europäischen Queller (Salicornia europaea) als innovative Sonderkultur identifiziert, ein Anbauverfahren für diese Salzpflanze entwickelt und dieses in einer umgenutzten Gewächshaus-Anlage realisiert. Als sogenannter „Seespargel“ wird Salicornia europaea als würziges Gemüse genutzt und stellt im Gemüsebau ein hochpreisiges Nischenprodukt dar, das unter anderem in der gehobenen Gastronomie Verwendung findet, erklärt die Jury.

Da „Seespargel“ bis dato in Deutschland nicht produziert wurde, führten die Salifaktur-Gründer den Angaben zufolge zunächst eine ökonomische Analyse des deutschen Zielmarktes inklusive einer Schätzung des Produktionsbedarfs durch. darüber hinaus wurde ein Marketing-Konzept zur Einführung von Salzpflanzen im deutschen Zielmarkt etabliert. „Hervorzuheben ist, dass die Firmengründer sowohl für die pflanzenbaulichen als auch für die ökonomischen Herausforderungen ihres Projektes gleichermaßen Lösungen entwickelt haben, wobei Kooperationen mit verschiedenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen genutzt wurden“, betonen die Juroren. Das Start-up-Unternehmen demonstriere, „wie im Bereich des Gartenbaus durch die kluge Auswahl einer innovativen Sonderkultur in Verbindung mit der entsprechenden Etablierung eines Anbauverfahrens und einer regionalen Vermarktungskette mit überschaubaren Investitionsmitteln eine erfolgreiche Betriebsgründung gelingen kann“, so die Begründung der Jury.

Virtuelle Verleihung des Innovationspreises Gartenbau

Verliehen wurde der Innovationspreis Gartenbau am 7. Juli im Rahmen einer virtuellen Ehrung durch Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Zugeschaltet war unter anderem auch der Generalsekretär des Zentralverbands Gartenbau (ZVG), Bertram Fleischer. „Die Preisträger zeigen eindrucksvoll, dass es sich lohnt, neue Wege zu wagen“, so Fleischer über die diesjährigen Gewinner der mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Auszeichnung.

Cookie-Popup anzeigen