Internationaler Tag der Streuobstwiesen

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Am 30. April 2021 findet der erste Internationale Tag der Streuobstwiesen statt. Foto: Reinhardt Henschel/ Pixabay

In diesem Jahr wird erstmals am 30. April der Internationale Tag der Streuobstwiesen begangen. Auf Initiative des österreichischen Umweltdachverbandes und der österreichischen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Streuobst wurde dieser Tag initiiert und soll künftig immer am letzten Freitag im April stattfinden.

Streuobstwiesen in vielen Teilen Europas

Mit dem ersten Internationalen Tag der Streuobstwiesen solle laut ARGE Streuobst die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Tier- und Pflanzenwelt und die Gesellschaft in ganz Europa hervorgehoben werden. Es soll auf die als gefährdet eingestuften Streuobstwiesen als Ort der Biodiversität, der Obstvielfalt, einer Erwerbsgrundlage, sowie auch auf deren Bedeutung für den Genuss und der Erholung und als wichtiger Teil der Kulturlandschaft aufmerksam gemacht werden. Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen demnach zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Es existieren Streuobstwiesen in vielen Regionen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz, sowie in weiten Teilen Europas wie in Frankreich in der Bretagne und der Normandie, in Luxemburg und in Slowenien, um nur einige Gebiete zu nennen.

Streuobstwiesen sind „Immaterielles Kulturerbe“ in Deutschland

Da diese Gebiete in der Jahreszeit um Ende April viele Streuobstbäume in Europa in voller Blüte stehen, solle der Internationale Tag der Streuobstwiesen stets am letzten Freitag im April stattfinden, der 2021 auf den 30. April fällt. Kürzlich wurden Streuobstwiesen in Deutschland auch auf die Liste des „Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen, was sie hierzulande besonders schützenswert macht. Ihr Weiterbestand sei demnach nur gesichert, wenn sie gepflegt und bewirtschaftet werden. Der Streuobstbau ist nachhaltig, klima- und ressourcenschonend und erbringt viele Leistungen für die Allgemeinheit. Er ist landschafts- und ortsbildprägend, identitätsstiftend, schafft und erhält Lebensräume für Pflanzen- und Tiere und dient der Erholung und dem Tourismus. Der Streuobstbau sei zudem wesentlich für die Erhaltung der Biodiversität und der Sortenvielfalt im Obstbau.

Streuobstwiesen gefährdet

Laut ARGE Streuobst sei ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ein Gleichgewicht zwischen Ökologie, sozialer Gerechtigkeit und Ökonomie anzustreben. Daher sei ein entsprechendes Einkommen zum Erhalt und der Bewirtschaftung von Streuobstbeständen essentiell. Am Beispiel Österreich ist allerdings ein deutlicher Rückgang der Bestände von Streuobstwiesen zu beobachten. Gab es 1960 noch ungefähr 35 Millionen großkronige Obstbäume in der Landschaft, ist deren Bestand auf heutzutage nur noch 4,5 Millionen solcher Bäume geschrumpft. Der Rückgang halte auch weiterhin an, da die Streuobstbäume oft überaltert, in einem schlechten Zustand und wenig gepflegt sind. Zudem fehle es an Nachpflanzungen, die den Streuobstbau langfristig sichern. Für eine Trendumkehr soll der Internationale Tag der Streuobstwiesen behilflich sein.

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