„Blumen – 1000 gute Gründe“ macht sich für die Inwertsetzung von Blumen und Pflanzen stark. Gleichzeitig sterben Blumenläden und Floristen aus. Wie setzt Ihre Kampagne hier an, um auch den Fachhandel „inwertzusetzen“?
Die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ möchte regelmäßig über alle Kanäle Inspirationen zu Blumen und Pflanzen liefern. Dies geschieht generisch, was bedeutet, dass hier keine spezielle Marke oder Unternehmen bevorzugt genannt wird. Das bedeutet auch, dass die Initiative zum Ziel hat, den Abverkauf von Blumen & Pflanzen insgesamt zu fördern.
Am Beispiel der do-it-Roadshow, welche gemeinsam mit starken Partnern wie dem Verband Deutscher Garten-Center (VDG), Bloom‘s und bofrost erfolgreich bundesweit in Gartencentern umgesetzt wird, fokussiert sich die Initiative jedoch auch auf den Fachhandel und möchte Endverbraucher gezielt auf das Angebot des Fachhandels aufmerksam machen.
Auch im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin, bei der die Initiative erstmals die „Blumenhalle“ ausgerichtet hat, haben wir auf das Know-how von Profifloristen gesetzt. Anhand der aufwendigen floralen Gestaltung und der professionellen floristischen Workshops vor Ort wurde das handwerkliche Können ansprechend und kreativ präsentiert.
Nicht zuletzt zeigt eine Social-Media-Kooperation mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF) und interessierten Floristen, die in kurzen DIY-Videos ihr Know-how präsentieren, deutlich, welche gehobene Stellung der Fachhandel für die Inwertsetzung von Blumen und Pflanzen für die Initiative einnimmt.
Bestandteil von „Blumen – 1000 gute Gründe“ sind unter anderem DIY-Anleitungen. Provokativ gefragt: Werden nicht gerade Kunden von Floristen „abgezogen“, wenn quasi jeder Endverbraucher selbst zum Blumenbinder werden kann?
Provokativ geantwortet: ein YouTube-Video oder eine DIY-Anleitung ersetzt keine dreijährige, handwerkliche Ausbildung. Daher werden in den Social-Media-Kanälen der Initiative bewusst eher einfache Dekorationsideen gezeigt, die Lust machen sollen sich mit Blumen und Pflanzen zu beschäftigen und auch den Fachhändler zu besuchen. Nicht jeder, der ein DIY bei Facebook sieht, hat die Muße dieses nachzumachen, sondern fragt direkt den Floristen. Besonders höherwertige, handwerklich herausfordernde Werkstücke kann nur ein Florist erstellen. Das wollen wir im Rahmen unserer kreativen Beiträge und Postings durchaus deutlich machen.
Das Thema DIY kann der erste Kontaktpunkt mit Blumen sein und somit auch zu einem Besuch im Fachgeschäft führen, denn die ausgewählten Produkte für das „Selbermachen“ erhält man beim Floristen. Am POS hat es dann der der Florist in der Hand, den Kunden entsprechend zu beraten und bestenfalls eine eigene, floristische, hochwertige Arbeit zu verkaufen. Der Fachhandel sollte hier deutlich mehr Selbstbewusstsein zeigen und keine Angst vor den DIY-Kunden haben, sondern gerade diese als neue Zielgruppe annehmen.
Einer der Partner von „Blumen – 1000 gute Gründe“ ist der FDF. Wie sieht die Zusammenarbeit aus: Gibt es zum Beispiel gemeinsame Konzepte zur Nachwuchsgewinnung oder Imagestärkung des Berufsbilds Florist?
Die Kooperation mit dem FDF beruht auf der Idee, das Thema DIY selbst in die Hand zu nehmen und dem Endverbraucher kleine, feine Ideen zu vermitteln, die Lust auf Blumen machen und auch den Floristen als kreativen Ideengeber in unserer Ideenwerkstatt und via Social Media zu verorten. Für Floristen ist es eine schöne Plattform, gezielt jungen Käuferschichten einen kleinen Eindruck in Ihr Können zu geben und Lust auf Blumen und Pflanzen zu machen.
Nachwuchsgewinnung oder Imagestärkung des Berufsbilds Florist zählen jedoch nicht zu den primären Zielen der Kampagne, aber indirekt trägt die Kampagne dazu bei (wie im Rahmen der IGW beschrieben) oder es gibt einzelne Maßnahmen wie ein Beitrag zum „Tag der Floristik“, bei der wir das Können eines Auszubildenden im dritten Lehrjahr präsentiert haben und gezielt Floristen aktiviert haben, der Community zu erklären, was das Schöne und Besondere an ihrem Beruf ist.
„Blumen – 1000 gute Gründe“ läuft jetzt seit etwas mehr als drei Jahren. Wie fällt Ihre Bilanz bis dato aus?
Nach nun drei Jahren können wir eine durchweg positive Bilanz ziehen. Die Initiative ist nicht nur enorm bei Facebook gewachsen (über 130.000 Fans, im Schnitt kommen 3.000 neue Fans pro Monat dazu), sondern auch die Anzahl der kreativen Aktionen und Events hat an Anzahl und Größe stark zugenommen.
So gibt es neben dem Musikfestival Parookaville (Gesamtreichweite: über 32 Millionen; Verkauf von über 3.000 Blumenhaarkränzen), inzwischen eine bundesweite Roadshow durch die Gartencenter, TV-Placements im Finale von Germany‘s next Topmodel (Reichweite: über 90 Millionen), einen eigenen Blog-Award für angesagte Influencer und Marken (über 24 Millionen Gesamtreichweite), die sich im Bereich Interior, DIY und Garten zuhause fühlen und nicht zuletzt eine aufmerksamkeitsstarke Inszenierung auf der IGW 2018 in Berlin auf über 6.000 Quadratmetern.
Bei all diesen Aktionen können wir auf ein starkes Netzwerk von zuverlässigen, kreativen Medienpartnern und Sponsoren wie Selecta, VDG und den FDF, aber auch tesa, bofrost oder Villeroy & Boch abseits der Grünen Branche zählen. Sie haben an dem Erfolg der Initiative maßgeblich mitgewirkt.
Welche Aktionen sind als nächstes im Rahmen der Initiative geplant?
Mit den Jahren hat die Initiative ein breites Portfolio erfolgreicher Maßnahmen entwickelt. Diese werden fortgeführt, ausgebaut und neue Kampagnenthemen entwickelt: Hierzu zählen, neben dem nächsten Garden & Home Blog-Award, unter anderem der Besuch weiterer Festivals mit der neuen „Flower Bar“ und die nächste do it-Roadshow im Juni. Interessierte Gartencenter können sich hier gerne noch bewerben.
Darüber hinaus hat die Initiative eine neue ganzjährige Radiokampagne beim zielgruppenaffinen und angesagten Radiosender 1Live gestartet. Und nicht zuletzt befindet sich die Initiative in vielversprechenden Gesprächen mit neuen Partnern, sodass wir in diesem und den weiteren Jahren immer wieder mit neuen Ideen überraschen können.