Sabrina Nitsche, Tobias Bode und Julia Schade – könnt Ihr unseren Lesern kurz die Aufgaben Eures Teams erklären?
Unsere Aufgabe ist es, spannende Gartengeschichten aus Bayern zu erzählen. Dazu schlagen wir Themen vor, suchen die Drehorte und die Menschen, die für uns vor der Kamera agieren. Die Geschichten finden wir im Profibereich, aber auch bei vielen versierten Hobbygärtnern. Seien es die Neuanlage eines Gartens, eine neue Kultur, eine etwas andere Herangehensweise ans Althergebrachte oder einfach nur Gärtner, die mit uns ihre Leidenschaft teilen wollen. Pro Thema haben wir einen Drehtag und einen Tag im Schnitt. Dazu kommen Vorbereitung und Nacharbeit.
Die Vorbereitung beinhaltet die Themenfindung, die Absprache mit der Redaktion und natürlich die Terminvereinbarung mit dem Protagonisten. Ist ein Termin gefunden, fahren wir Autoren mit einem Kamerateam bestehend aus Kameramann/frau und Assistentin/en zum Protagonisten für die Dreharbeiten. Was man später im Film sieht, ist ein Zusammenschnitt all der entstandenen Bilder und Interviews.
So ist es während des Drehtages besonders wichtig, die Geschichte im Hinterkopf zu behalten, die erzählt werden soll, gemeinsam mit dem Team die dafür passenden Bilder zu finden und die dazu erforderlichen Interviewfragen zu stellen. „Danach geht es in den Schnitt. In Zusammenarbeit mit den Cuttern wird dann aus dem Drehmaterial ein Film. Die Nacharbeit besteht im Verfassen des Sendetextes und einem Online-Artikel mit weiterführenden fachlichen Informationen, die im Film keinen Platz hatten.
Wie entsteht der Redaktionsplan der einzelnen Querbeet-Sendungen? Wie findet Ihr zu den Themen?
Ende des Jahres setzen wir uns alle zusammen und besprechen die Themen des Folgejahres. Das ist das grobe Gerüst, das sich aber auch immer mal wieder ändern kann, Wetter und so… Der redaktionelle Kern von Querbeet besteht aus Fachleuten. Außerdem haben wir alle einen eigenen Garten und sind stark interessiert an allem, was mit Gärtnern und Natur zu tun hat. Themen finden ist für uns daher kein Problem. Das eigentliche Problem besteht darin, dass unsere Sendung zu kurz für all unsere Ideen ist. Und da Gärtnern am besten im Rhythmus mit der Natur klappt, sind die Themen ohnehin jahreszeitlich vorstrukturiert.
Welche Themen sind bei den Zuschauern besonders gefragt?
Vor allem die Praxis-Tipps und Schritt-für-Schritt - Anleitungen! Das merken wir im Nachgang zu den Sendungen auch auf unseren Seiten in den sozialen Medien. Einige Beispiele aus den letzten Sendungen: Sträucher und Obstbäume schneiden, Zimmerpflanzen pflegen, Staudenbeet anlegen und Floristik.
Ihr konzipiert auch Sondersendungen zu Themen wie Biblische Pflanzen, Grünes Paris oder Gärten auf Mallorca. Woher nehmt ihr Eure Ideen hierfür? Nach welchen Kriterien sucht Ihr die „Sonderthemen“ aus?
Die Themen für Sondersendungen suchen wir nach Jahreszeit, Relevanz oder beispielsweise Feiertagen oder religiösen Anlässen aus. Und immer wichtig: der Blick über den Zaun. Beispiel Mallorca: Beliebte Urlaubsinsel der Deutschen, aber für ihre Gärten eher unbekannt.
Sind die Zuschauer ausschließlich Hobbygärtner? Oder gibt es auch Berührungspunkte zum Profi-Lager unserer Leser?
Der Großteil unserer Zuschauer besteht aus Hobbygärtnern. Doch auch unter diesen gibt es viele Spezialisten, denen man nicht so leicht etwas vormachen kann. Der Übergang zu Profigärtnern ist hier fließend. Denn wer sich mit Leidenschaft einer Sache widmet und dies über viele Jahre hinweg, steht Profis oft in nichts nach. Und auch von Profis werden wir gerne gesehen, zum Beispiel von den angehenden Gartenbaumeistern oder den Azubis der verschiedenen Gärtnerberufe. Wir versuchen, die fachliche Praxis so darzustellen, dass alles problemlos nachgemacht werden kann. Alle Informationen passen natürlich nicht in einen Beitrag, der in der Regel nur fünf Minuten lang ist, daher finden unsere Zuschauer immer weitergehende Infos im Internet.
Wo gibt es noch Berührungspunkte Eurer Sendung zum Gartenfachhandel oder zum Produktionsgartenbau?
Wir berichten über außergewöhnliche Gärtnereien, zeigen Produktionsverfahren und stellen beispielsweise die Pflanzen des Jahres vor. Wer sich davon überzeugen möchte, der kann zu unseren nächsten Sendeterminen am 15. April, 6. und 20. Mai sowie 3. Juni um 19 Uhr im Bayerischen Rundfunk einschalten.