Deutschland größter europäischer Verbrauchermarkt für Blumen und Pflanzen
Deutschland biete seit Jahrzehnten den größten europäischen Verbrauchermarkt für Blumen und Pflanzen, erklärte Klöckner bei der Eröffnung der IPM. Das belegen unter anderem die am Vortag der Messe vom Zentralverband Gartenbau (ZVG) veröffentlichten Zahlen zum Zierpflanzenmarkt 2019, die die Bundeslandwirtschaftsministerium in ihrer Ansprache vor rund 300 Gästen heute Vormittag in Essen zitierte. Mit Ausgaben von 5,8 Milliarden Euro für Pflanzen sowie 3,1 Milliarden Euro für Schnittblumen sei der Gartenbau „ein zentraler Bestandteil der Agrarwirtschaft“, so Klöckner.
Zudem sei die Grüne Branche in der Bundesrepublik hochgradig innovativ. „Die Betriebe finden und besetzen damit Nischen. Und sie beantworten Zukunftsfragen. Etwa, wenn es um mehr Ressourcen- oder Klimaschutz geht. Dazu gehören umweltfreundliche Verpackungen oder Substrate, bei denen der Torfanteil immer weiter minimiert wird. Auch Konzepte für energiesparende Gewächshäuser werden entwickelt – denn die Branche ist sehr energieintensiv“, so Klöckner.
Klöckner kündigt auf der IPM Fortsetzung des Energieeffizienzprogramms an
In diesem Zusammenhang kündigte die Bundeslandwirtschaftsministerin an, das Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz fortzusetzen – 156 Millionen Euro habe ihr Ministerium dafür bis zum Jahr 2023 eingeplant. „Zudem fördern wir gezielt die Umstellung auf erneuerbare Energien sowie Forschungsprojekte zum nichtchemischen Pflanzenschutz, zur Digitalisierung und zum Torfersatz. Denn die Basis weiterer Innovationen ist Wissen.“
Allerdings, so gab Klöckner in ihrer Eröffnungsrede zu, stehe der Gartenbau vor diversen Herausforderungen. Dazu gehöre unter anderem der allgegenwärtige Strukturwandel, infolgedessen sich die Zahl der Produktionsbetriebe in den vergangenen vier Jahren mehr als halbiert, die Grundflächen der Betriebe sich aber gleichzeitig im Schnitt fast verdreifacht hätten.
Darüber hinaus wolle der Verbraucher auf dem heftig umkämpften deutschen Markt mit hochwertigen Erzeugnissen und Dienstleistungen zu günstigen Preisen versorgt werden, so die Bundeslandwirtschaftsministerin. „Mir ist bewusst, der Gartenbau unterliegt einem harten Wettbewerb.“
ZVG-Präsident Mertz: „Wer Biodiversität will, kommt am Gartenbau nicht vorbei“
Den gärtnerischen Beitrag für Artenvielfalt und Lebensqualität betonte dagegen ZVG-Präsident Jürgen Mertz in seiner Ansprache zur Eröffnung der IPM. „Wer Biodiversität will, kommt am Gartenbau nicht vorbei“, so Mertz, denn die Branche biete mit ihren Produkten – Stauden, Gehölze sowie Beet- und Balkonpflanzen – eine enorme Vielfalt und Nahrung für Insekten. Deren Schutz hänge jedoch nicht nur von den Gartenbau-Betrieben, sondern auch vom Verbraucher ab. „Das ist eine große Chance für die Branche“, so der ZVG-Präsident.
Um den Anforderungen der Gesellschaft und den Kundenwünschen gerecht zu werden, seien „Neuheiten und Neuzüchtungen unabdingbar“, wie Mertz mit Blick auf die Innovationsleistung des Gartenbaus betonte. Vor diesem Hintergrund beglückwünschte der ZVG-Präsident die ebenfalls im Rahmen der offiziellen Messeeröffnung ausgezeichneten Gewinner des diesjährigen IPM Neuheitenschaufensters.