Niederländische Aussteller begründen Absage mit Corona-Risiko
Zu den Züchtungs- und Produktionsfirmen, die der IPM im kommenden Jahr eine Absage erteilt haben, zählen unter anderem Dümmen Orange, Florensis, Syngenta Flowers, Danziger, Beekenkamp, PanAmerican Seed und Sakata. Ihre Entscheidung begründeten die Unternehmen mit den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. „Wir haben uns aufgrund des fortbestehenden Risikos für unsere Kunden und Mitarbeiter dazu entschlossen, nicht an der IPM 2021 teilzunehmen. Zudem sehen wir es als unsere Pflicht an, unseren Teil dazu beizutragen, die Verbreitung des Coronavirus‘ aufzuhalten“, heißt es in der gemeinsam unterzeichneten Erklärung der 19 niederländischen Zierpflanzen-Betriebe. Die Teilnahme an einer internationalen Fachmesse würde die Gefahr einer weiteren Ausbreitung aber gerade erhöhen. Ebenfalls eine Rolle gespielt hätten die sich auf internationaler Ebene ständig ändernden Vorschriften und Restriktionen.
Diese in ihren Augen notwendige Entscheidung zu treffen, sei den beteiligten Unternehmen nicht leicht gefallen, heißt es in der Presseerklärung weiter – schließlich würden sie alle seit vielen Jahren regelmäßig auf der IPM ausstellen. „In der Hoffnung auf bessere Zeiten, freuen wir uns bereits jetzt auf die Aussicht, 2022 wieder teilnehmen zu können“, so die 19 niederländischen Zierpflanzen-Unternehmen.
Messe Essen: „Das A und O ist ein funktionierendes Hygienekonzept“
„Wir nehmen die Absage zur Kenntnis und respektieren die Entscheidung unserer Kunden“, kommentierte Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen, die Absage der niederländischen Aussteller. „Gleichzeitig handelt es sich um eine absolute Ausnahme. Für die Mehrheit der Aussteller ist die Teilnahme an der IPM Essen als unerlässliche Kommunikations- und Verkaufsplattform selbstverständlich. Wir erleben zurzeit nicht nur in Essen, dass große Messen mit internationaler Beteiligung wieder erfolgreich stattfinden können. Das A und O ist ein funktionierendes Hygienekonzept, und das haben wir unter Beweis gestellt“, so Kuhrt weiter.
Das Hygienekonzept der Messe Essen sieht unter anderem Mindestabstände, Maskenpflicht, eine Online-Registrierung aller Teilnehmer sowie verstärkte Möglichkeiten zum Desinfizieren und Händewaschen vor und habe sich bereits bei mehreren internationalen Fachmessen bewährt – zuletzt bei der Fachmesse All About Automation. „Eine Messe ist kein Konzert oder Fußballspiel. Die Abstände zwischen den Teilnehmern sind größer, außerdem verteilen sie sich zeitlich viel weitläufiger. Deshalb rechnen wir zwar mit regionalen Verschiebungen aufgrund der Reisebeschränkungen, gehen aber davon aus, dass sich am Gesamtbild nicht viel ändern wird“, erklärt Sabina Großkreuz, Geschäftsbereichsleiterin Marketing bei der Messe Essen. Die Veranstalter rechnen demnach allenfalls mit einzelnen regionalen Verschiebungen auf der IPM 2021.
Effektiver Hygieneschutz einer der inhaltlichen Schwerpunkte der IPM
Der effektive Hygieneschutz wird der Messe Essen zufolge auch einer der inhaltlichen Schwerpunkte der Weltleitmesse des Gartenbaus im kommenden Jahr sein. „Das IPM Discovery Center, in dem wir jedes Jahr innovative Konzepte für den Point of Sale vorstellen, widmet sich 2021 dem Thema sicheres Gartencenter“, erläutert dazu Kreativdirektor Romeo Sommers. „Vom Ladenbau über die Besucherführung bis zur Produktpräsentation zeigen wir Lösungen für aktiven Infektionsschutz, der heute Voraussetzung für die erfolgreiche Kundenansprache ist.“
Im IPM Discovery Center will unter anderem der niederländische Pflanzenanbieter Air so pure das Thema Corona aufgreifen und mit seinen Pflanzen neue Wege zu einem Corona-sicheren Gartencenter zeigen. „Die IPM Essen ist die größte und beste Messe, um neue zukunftsweisende Konzepte und Innovationen zu zeigen“, so Daan Bartels von Air so pure. „Mit dem stimmigen Hygienekonzept der Messe Essen fühlen wir uns auf der IPM Essen sehr sicher.“ Weitere internationale Aussteller wie die britische Commercial Horticultural Association (CHA) haben ebenfalls bekräftigt, im kommenden Jahr an der Weltleitmesse des Gartenbaus teilnehmen zu wollen. „Die IPM ist für unsere Mitglieder der place to be. Wir wollen der Welt zeigen, dass Großbritannien offen für das Gartenbau-Geschäft ist“, so Pat Flynn, Trade Association Manager der CHA.
Landgard: „Wir freuen uns schon jetzt auf unseren Messeauftritt im nächsten Jahr“
Auch Landgard bekennt sich offen zur Teilnahme an der IPM 2021, wie Vorstand Dirk Bader erklärte. „Die IPM Essen hat als unangefochtene internationale Leitmesse der Grünen Branche einen sehr hohen Stellenwert für Landgard. Sie bietet uns jedes Jahr genau den richtigen Rahmen, um der Fachwelt unsere Produkte, Konzepte und Themen präsentieren zu können. Alle, die mit der Grünen Branche verbunden sind, finden auf der IPM die einzigartige Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zur Inspiration und zu erfolgreichen Geschäftsabschlüssen. Von daher verstehen wir uns auch als Partner der IPM und der Messe Essen insgesamt. Wir freuen uns schon jetzt auf unseren Messeauftritt im nächsten Jahr“, so Bader. Wie die Erzeugergenossenschaft erklärt, will sie bei der Planung und Durchführung ihres Messeauftritts neben den eigenen Schutzmaßnahmen auch sämtliche gültigen Auflagen der zuständigen Behörden in Nordrhein-Westfalen und das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept der Messe Essen berücksichtigen.