Italienischer Gartenbau verzeichnet erneut Wachstum

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Zitrusstämmchen gehören zu den Exportschlagern Italiens, aber auch zu den beliebtesten Produkten der Italiener. Foto: Myplant & Garden

Im Februar 2023 steht die italienische Gartenbaumesse Myplant & Garden in Mailand an. Die Messe wirft im Vorfeld traditionell einen Blick zurück auf das Jahr im Gartenbau. Demnach verzeichnet die italienische Gartenbranche ein stetiges Wachstum und setzte 2022 rund 5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr um.

Umsatz-Wachstum seit 2015

Die Gartenbranche Italiens zeigt laut Myplant & Garden auch im Jahr 2022 Wachstumstendenzen. Der Umsatz werde 2022 demnach zwischen 3,35 und 3,40 Milliarden Euro liegen, was einem Wachstum von rund 5 Millionen Euro bedeutet. Das Wachstum bleibt zwar hinter dem des Vorjahres zurück, insgesamt blicke man seit 2021 allerdings auf ein Gesamtwachstum von rund 40 Millionen Euro. Seit dem Gründungsjahr von Myplant im Jahr 2015 sei der Umsatz im Gartenbau sogar um 290 Millionen Euro gestiegen. „Diese Zahlen entsprechen unseren Erwartungen und den Ergebnissen der letzten Ausgabe von Myplant im vergangenen Februar. Wir warten ab, was in den nächsten Monaten aufgrund des Inflationsdrucks, der Energiekosten und der Entwicklung der internationalen Szene passieren wird“, resümiert die Messe die Zahlen.

Italiener interessieren sich immer mehr fürs Gärtnern

Während der letzten Ausgabe der Myplant & Garden in diesem Jahr wurden neue Verbrauchertrends aufgezeigt, unter denen sich Terrarien, xerophile Pflanzen, Pilze und Algen, Sukkulenten und Kakteen, Pflanzen mit bunten Blättern, Heilkräuter und kleinere Obstbäume, insbesondere Zitrusfrüchte befinden. Recycelte Materialien standen besonders bei Töpfen im Fokus und auch bei Erden werde immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit gelegt. Zudem gewinnen Bio-Pflanzen und Bio-Pflanzenpflegeprodukte deutlich an Bedeutung. Kleine Gewächshäuser, Hochbeete, kleinere Hochbeet-Sets für den Balkon, intelligente Bewässerungssysteme und robotisierte Geräte gewinnen ebenso an Beliebtheit und Bedeutung. Auch unterstreicht eine Umfrage das gestiegene Interesse der Italiener am Gärtnern. So stieg die Anzahl der Hobbygärtner von 12 Millionen im Jahr 2012 auf bis zu 19 Millionen in 2020, was etwa 39 Prozent der italienischen Gesamtbevölkerung ausmacht.

Trends und Ausblick auf 2023

Bei den Trends fürs nächste Jahr stützt sich die Myplant & Garden auf eine amerikanische Studie mit dem Titel „Gardening trends for 2023 are about personalization“. Die Außenbereiche werden demnach individuell und nach dem eigenen Geschmack umgestaltet. Dabei kommen die Verbundenheit mit der Natur, der Umwelt und auch das dänische Hygge-Konzept zum Tragen. Aber auch der italienische Gartenbau steht unter Druck, insbesondere durch Inflation, steigende Energiekosten und die internationale politische Lage. Man erwarte Produktionsrückgänge, Preissteigerungen und mangelnder Planungssicherheiten.

Wachstumskurs vor dem Ende?

„Der Gartenbau ist ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig für unser Land mit 30.000 Hektar Land, das von über 20.000 Betrieben bewirtschaftet wird, die hauptsächlich in Ligurien, der Toskana, der Lombardei und Kampanien angesiedelt sind, wobei die Toskana bei der Produktion von Pflanzen vor der Lombardei und Sizilien und Ligurien bei der Produktion von Blumen und Pflanzen vor Sizilien und Kampanien liegt. Nach einigen Jahren des Wachstums, das auch die Entwicklung der Leidenschaft für den Gartenbau begünstigt hat, ist die Branche in einer gewissen Stresssituation“, erwartet die Messeleitung von Myplant & Garden keine Fortsetzung des Wachstumskurses.

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