IVA: Pflanzenschutzmarkt leicht erholt

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

IVA-Präsident Michael Wagner erläuterte bei der Jahrespressekonferenz des IVA am Dienstag die Entwicklung des Pflanzenschutzmarktes. Foto: Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Bei seiner Jahrespressekonferenz stellte der Industrieverband Agrar (IVA) als Interessenvertretung der Pflanzenschutzmittel- und Düngemittelhersteller die neuesten Zahlen des Marktes vor. Demnach sei der Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln in Deutschland im vergangenen Jahr leicht gestiegen.

Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln um 5,1 Prozent gestiegen

Der Nettoinlandsumsatz mit Pflanzenschutzmitteln in Deutschland belief sich laut IVA im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt 1,205 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es insgesamt 1,146 Milliarden Euro, was demnach ein Plus von 5,1 Prozent im Vergleich der beiden Zeiträume miteinander bedeutet. Die Zahlen stammen demnach aus dem Direktgeschäft der im IVA organisierten Industrie und dem Pflanzenschutz-Großhandel. Einen deutlichen Rückgang allerdings verzeichnete der Markt mit Düngemitteln. In der Saison 2020/21 wurden laut IVA 1,265 Millionen Tonnen Stickstoffdünger nachgefragt. In der Saison 2019/20 waren es hingegen noch 1,372 Millionen Tonnen. Die Nachfrage sei dementsprechend innerhalb einer Saison um 7,8 Prozent gesunken.

Risiko eingesetzter Pflanzenschutzmittel geringer

Dass sich der Pflanzenschutzmittelmarkt leicht erholte begründet der IVA auf seiner Jahrespressekonferenz mit der feuchten Witterung. Dennoch sei man vom Höchstwert im Jahre 2014, als der Umsatz 1,6 Milliarden Euro betrug, noch weit entfernt. Die Risiken der eingesetzten Pflanzenschutzmittel seien aber zudem zurückgegangen, was der EU-weit einheitliche Risikoindikator HRI 1 verdeutlicht. Beim Düngemittelmarkt erwartet der IVA keine deutliche Entspannung der Situation. „Die Ziele der europäischen Farm to Fork-Strategie sind außerordentlich ambitioniert, aber nicht unerreichbar. Wir als Industrie wollen dazu unseren Beitrag leisten vor allem durch Technologie, Züchtungsfortschritt, Innovationen und Präzisionslandwirtschaft mithilfe der Digitalisierung. Durch zielgenauere Ausbringung hilft sie uns, etwa ein Viertel der Menge an Pflanzenschutzmitteln – ohne Verlust an Produktion, wohlgemerkt – einzusparen“, sagte IVA-Präsident Michael Wagner bei der Pressekonferenz.

IVA sieht große Potentiale

Demnach wolle man sich beim IVA zukünftig auch breiter aufstellen und einen neuen Fachbereich Pflanzenzüchtung gründen. Hier wolle man sich intensiv mit modernen Züchtungsmethoden befassen. „Die stark gestiegenen Energiepreise stellen Landwirtschaft und Industrie vor große Herausforderungen. Doch trotz der spürbar höheren Kosten für Mineraldünger und andere Betriebsmittel hält sich der Absatzrückgang in Deutschland in Grenzen. Denn gerade in der aktuellen Situation unterstreichen alle Analysen angesichts der hohen Erzeugerpreise die Wirtschaftlichkeit der Düngung. Das Ziel einer möglichst effizienten Ausnutzung der Nährstoffe ergibt sich sowohl unter betriebswirtschaftlichen als auch Umweltschutz-Aspekten von selbst“, betont Marco Fleischmann, Vorsitzender des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung. Großes Potential biete demnach auch das Thema Biostimulanzien. „Ungeachtet der noch offenen regulatorischen Umsetzungsfragen im Detail, steht die Ampel auf Grün. Wir sehen mehr denn je großes Potenzial für innovative Produkte, denn das Interesse in Landwirtschaft, Wissenschaft und Industrie wächst stetig. Nach einer internen Erhebung wurden im vergangenen Jahr rund 7 Millionen Euro mit dieser jungen Produktgruppe umgesetzt, und alle Akteure erwarten, dass der Markt rasch wächst“, betont Dr. Thomas Räder, Vorstand des 2017 im IVA gegründeten Fachbereichs.

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