Großes Schadpotenzial geht vom Japankäfer aus
Er birgt großes Schadenspotenzial, denn der Japankäfer befällt über 300 Wirtspflanzen. Auch für Pflanzenproduzenten gehe eine große Gefahr von dem in der Europäischen Union als prioritärer Quarantäneschädling eingestuften Organismus aus. Wie viele andere Quarantäneschädlinge auch, stammt der Popillia japonica ursprünglich aus Asien und befällt über 300 Gehölzarten verschiedener Gattungen. Neben Ahorn, Buche und Eiche befällt der Japankäfer auch Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Kirsche, Pflaume, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren und Weinreben. Doch auch vor Zierpflanzen und -gehölzen macht der Schädling keinen Halt und ernährt sich zusätzlich von Heide, Dahlien, Astern, Zinnien, Thuja und Flieder. Der Schädling könne leicht mit dem Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer verwechselt werden. Diese verursachen aber als heimische Arten keine nennenswerten Schäden. Erstmals wurde der Organismus im November 2020 in Deutschland offiziell nachgewiesen und erregte Aufsehen.
Erneuter Fund in Freiburg
Wie jetzt bekannt wurde, habe das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) jetzt erneut einen männlichen Japankäfer in Freiburg nachgewiesen. Der Popillia japonica sei demnach dem baden-württembergischen Pflanzenschutzdienst in die Falle gegangen und erneut wurde das Tier im Freiburger Raum gefangen, wo auch das erste Exemplar nachgewiesen worden ist. Nach dem ersten Fund wurden im Mai 2022 acht Pheromonfallen entlang der Hauptverkehrsadern in Freiburg aufgestellt. Insgesamt umfasst das Fallennetz des baden-württembergischen Pflanzenschutzdienstes sogar 42 Fallen.
Beide Käfer vermutlich aus Norditalien
Fachleute vermuten, dass beide Käfer als blinde Passagiere im Güter- oder Reiseverkehr aus Norditalien nach Deutschland eingeschleppt worden sind. Bereits der erste Fund im November 2021 ereignete sich nahe dem Güterbahnhof. Schon im November sind die Behörden davon ausgegangen, dass der eingeschleppte Käfer aus einem italienischen Befallsgebiet nahe des Lago Maggiore stammte und über den LKW-Warenverkehr nach Freiburg gelangt ist.